„Hier können sich Flüchtlinge wohlfühlen“
Zehlendorf. Die neue Flüchtlingsunterkunft am Hohentwielsteig ist fertig. Entstanden sind zwei Gebäude aus 344 Containern mit hellen Räumen. Ende August zogen die ersten Bewohner ein. Platz ist für insgesamt 340 Menschen.
Zuvor hatte die Betreibergesellschaft, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Berlin, Presse, ehrenamtliche Helfer und interessierte Anwohner zur Besichtigung eingeladen und die Einrichtung vorgestellt.
Es gibt 170 Zimmer mit jeweils rund 16 Quadratmetern für zwei Personen in zwei rechtwinklig zueinander stehenden, dreistöckigen Gebäuden. „Mit Zwischenwänden können daraus Familienzimmer für bis zu sechs Personen werden“, erläuterte der Heimleiter. Den Bewohnern stehen pro Etage je ein Sanitärraum mit Duschen und Toiletten für Damen und Herren zur Verfügung. Im Erdgeschoss gibt es zwei größere Wohnräume für mobilitätseingeschränkte Flüchtlinge sowie eine behindertengerechte Dusche mit WC. Hinzu kommen Küchen, Waschmaschinen- und Clubräume, Schulungs- und Spielzimmer sowie Aufenthaltsräume für die 14 Mitarbeiter.
„Was sich bisher an Hilfsbereitschaft gezeigt hat, ist sehr schön“, weiß der Heimleiter. Zehn Ärzte aus der Umgebung hätten angeboten, ehrenamtlich tätig zu werden. Eine Kassenärztin komme einmal pro Woche ins Containerdorf. Ein weiterer Einsatzort für freiwillige Helfer wird der verwilderte Grünstreifen hinter den beiden Gebäuden sein. Dort soll ein kleiner Park entstehen. Ebenfalls geplant ist ein Fahrradprojekt: Flüchtlinge und Anwohner sollen sich bei gemeinsamem Touren kennenlernen.
Auch Bürgermeister Kopp kam zur Besichtigung. Sein Urteil: „Ich bin positiv überrascht über die Qualität der Einrichtung, hier können sich die neuen Bewohner wohlfühlen.“ Mit der Reaktion aus der Bevölkerung auf die neue Flüchtlingsunterkunft sei er zufrieden, sie sei "im Großen und Ganzen positiv" gewesen. Froh sei er über die Angebote aus der Nachbarschaft und aus dem ganzen Bezirk, rund 1000 Menschen hätten schon ehrenamtliche Hilfe angeboten. Um die neuen Bewohner der Unterkunft kümmert sich auch das Stadtteilzentrum Villa Mittelhof als Teil des Willkommensbündnisses Steglitz-Zehlendorf. „Wir bieten Informationen für die Anwohner und koordinieren die ehrenamtliche Hilfe“, erläuterte Petra Glasmeyer vom Mittelhof.
„Die neue Einrichtung hat rund 6,2 Millionen Euro gekostet“, berichtete Detlef Cwojdzinski, Leiter der Task Force Notunterbringung beim Landesamt für Gesundheit und Soziales. Die Kosten für die sechs Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt, die Platz für 2200 Menschen bieten, belaufen sich auf 42,67 Millionen Euro. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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