Hoffnung für Musikschule: Dozenten werten Protestkonzert als Erfolg
Steglitz-Zehlendorf. Für die Leo-Borchard-Musikschule gibt es Hoffnung. Eine Stelle für die Verwaltungsleitung und zwei Vollzeitkräfte sollen ausgeschrieben werden. Das erklärte Bildungsstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) beim Protestkonzert in der Steglitzer Matthäuskirche.
Zu dem Konzert am 13. November hatten die Lehrer und der Förderkreis der Musikschule aufgerufen. Dirk Strakhof, einer der rund 300 vorwiegend auf Honorarbasis arbeitenden Dozenten, wertet die Veranstaltung vom 13. November als Erfolg. „Die Kirche war brechend voll, es gab an die 700 Zuhörer“. Die bekamen nicht nur Musik, sondern auch Reden zu hören, so die Bildungsstadträtin Richter-Kotowski. Thema des Abends: Trotz der im Bezirk geltenden Stellenbesetzungspserre neue Stellen auszuschreiben. Den Grund dafür nannte Richter-Kotowski auf Anfrage der Berliner Woche: Die Personalausstattung in nahezu allen Berliner Musikschulen reiche nicht aus. Nicht nur die Bezirke, auch der Senat sei hier gefragt. „Die Bezirke können aufgrund ihrer angespannten Finanzlage zusätzliche Stellen nicht aus eigener Kraft tragen.“
In den vergangenen Monaten war es wiederholt zu Beschwerden von Lehrern und auch Eltern gekommen, denn die Haushaltssperre machte neue Unterrichtsverträge unmöglich. Zwar wurde die Sperre im Sommer aufgehoben, und ab September konnten neue Unterrichtsverträge ausgeschrieben werden, die Unterbesetzung führt jedoch zum Bearbeitungsstau. Hinzu kommt, dass die Anfang 2016 eingeführte Software nach wie vor nicht zufriedenstellend arbeitet und dies für das ohnehin überlastete Verwaltungspersonal wesentlich mehr Aufwand bedeutet: Honorare der Dozenten werden verspätet und oft nur zum Teil gezahlt.
In einer Umfrage unter den Kollegen, die Strakhof im Oktober startete, bemängelten die Befragten nicht nur die Wartezeit. Einige gaben an, bis zu 50 Prozent weniger Honorar erhalten zu haben. Andere warten noch auf Zahlungen aus 2013.
Die Musikschullehrer warten jetzt auf die Verbesserung. „Die überraschende Beantragung der neuen Stellen bewerten wir als ersten Erfolg unserer Proteste“, erklärt Dirk Strakhof. uma
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