Barrierefreiheit für Bibliothek
Nach umfangreicher Modernisierung kommen Menschen mit Handicap zu kurz

Monatelang war die Gottfried-Benn-Bibliothek geschlossen. Grund waren umfangreichen Umbau- und Modernisierungsarbeiten. Im Februar wurde die Einrichtung nach Abschluss der ersten Bauphase wiedereröffnet. Allerdings sind nicht alle Nutzer begeistert. Vor allem Leser mit körperlichen Einschränkungen haben Probleme, an die Bücher zu kommen.

Diesen Missstand hat nun die FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung aufgegriffen und bezeichnet die erste Etappe der Modernisierung der Gottfried-Benn-Bibliothek als „Schildbürgerstreich“ für Menschen mit Handicap. Die Liberalen kritisieren, dass der Bereich „Sachbücher für Erwachsene“ jetzt in der ersten Etage zu finden ist. „Das hat zur Folge, dass die Stadtbücherei aktuell für Menschen mit einer Gehbehinderung kaum mehr nutzbar ist“, beschreibt die FDP-Fraktion die Situation. Die Fraktion setzt sich daher zusammen mit den Partnern der Zählgemeinschaft dafür ein, dass die Barrierefreiheit in der Bibliothek umgehend mindestens soweit wiederhergestellt wird, wie sie vor dem Umbau bereits gegeben war. Fraktionschefin Mathia Specht-Habbel fordert daher, dass schnellstens der Einbau eines Fahrstuhls erfolgen müsse.

Kevin Kloft, Referent von Stadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU), erklärt auf Nachfrage der Berliner Woche: „Die sehr beliebte Belletristik, Hörbücher und Filme sind weiterhin im Erdgeschoss zugänglich“. Der Bereich Sachbücher für Erwachsene sei die Abteilung mit den wenigsten Entleihungen und daher zugunsten der Kinderabteilung in die obere Etage verlegt worden. „Die Umbauplanungen wurden sorgfältig vorgenommen“, versichert er, denn für die Verlegung der Kinderbuchabteilung in das Erdgeschoss gibt es gute Gründe: „Täglich besuchen Kita- und Grundschulgruppen die Bibliothek für Lesefördermaßnahmen und mussten sich durch das enge Treppenhaus drängeln“, sagt Kloft. Zudem war der Kinderbereich viel zu klein für das umfangreiche Angebot, zumal die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen die größte Nutzergruppe ist und die meisten Medien ausleiht. „Platztechnisch standen sich Buchbestände und Veranstaltungsformate im Wege“, sagt Kloft. Durch den Umbau sei das Veranstaltungsangebot deutlich ausgeweitet worden. Davon würden auch alle anderen Zielgruppen profitieren. In einer zweiten Bauphase ist auch der Einbau eines Fahrstuhls geplant. Start für den Bauabschnitt soll im Januar 2025 sein.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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