Fünf neue Geschäfte bereichern Onkel Toms Ladenstraße
Einst ein lebendiges Nahversorgungszentrum mit vielen kleinen Geschäften, war die über 80-jährige Ladenstraße mit U-Bahn-Anschluss der zunehmenden Konkurrenz von Einkaufscentern auf Dauer nicht mehr gewachsen. Anwohner, insbesondere die Bürgerinitiative Papageiensiedlung, Geschäftsinhaber, Besitzer der Immobilie, der Ernst-Moritz-Arndt-Kirchengemeinde sowie Vertreter der Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes entwickelten vor drei Jahren Zukunftsstrategien für den Fortbestand der Ladenstraße als Kiezzentrum. "Wir machten Umfragen im Kiez, was die Bürger wollen, kamen in Workshops zusammen und entwickelten Ideen mit dem Ziel, Arbeit, Beschäftigung und damit Lebensqualität zu sichern", erinnert sich Heide Wohlers, Projektleiterin des daraus entstandenen Onkel Toms Standortvereins.
Das neue Wohngebiet an der Clayallee mit seinen modernen Versorgungseinrichtungen zwang zum Umdenken. Doch durch den Zuzug junger Familien bietet sich zugleich auch eine neue Chance. So bemüht sich die Initiative darum, einerseits die Potenziale der Ladenstraße zu stärken und andererseits neues Publikum für den optimal angebundenen Standort zu begeistern.
Hell, freundlich und kreativ gestaltet, präsentieren sich inzwischen die Neuen in der Ladenstraße und ergänzen die bereits vorhandene Angebotspalette: Da kommt die stilorientierte Fahrradmanufaktur mit ihren verkehrspolitischen Ideen in dem fahrradfreundlichen Kiez gerade recht. Eine Kaffeerösterei verbreitet nach über 20 Jahren endlich wieder einen aromatischen Duft. Eine Crêperie bietet unter anderem allein 46 verschiedenen Sorten Crêpes an. Ein Atelier für Lieblingsstücke bietet Handgefertigtes und Handgestricktes für Groß und Klein. Eine Handwerkerzentrale bietet Dienstleistungen an. Und auch die alteingesessenen erweitern ihre Angebote. So kann man im Blumenladen neuerdings auch Gartengeräte ausleihen. Und der Elektroladen bietet zusätzlich Elektriker- und Serviceleistungen an.
"Inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte und Handwerksbetriebe mit einem ganz besonderen, hochwertigen Angebot, für das sich auch ein etwas weiterer Anfahrtsweg lohnt sowie ein niveauvolles Veranstaltungsangebot ist das, was die Menschen in der Ladenstraße künftig erwarten dürfen", verspricht Heide Wohlers. In dieses Konzept passt idealerweise die Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf. Sie will ab diesem Wintersemester ihre Kurse in der Ladenstraße anbieten.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht Heide Wohlers der geplanten Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes entgegen. "Einerseits ist das dringend notwendig, andererseits ist eine Baustelle vor dem Haus nie sonderlich verkaufsfördernd, zudem, wenn dann mal wieder die Kundenparkplätze nicht nutzbar sind."
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
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