Projekt "Engel in Aktion" begeht seinen 25. Geburtstag
Die Begleiter besuchen kranke, einsame oder behinderte Menschen aller Altersgruppen. "Manchmal auch als Sterbebegleitung, zu Hause, im Heim oder im Krankenhaus", erklärt Uwe Fischer, der beim "Weg der Mitte" die Engel koordiniert.
Das Projekt wird vom Gesundheits- und Ausbildungszentrum "Weg der Mitte" in der Ahornstraße betreut. Das Zentrum bietet nicht nur Yoga- und Benefit-Massage-Kurse, sondern neben den sozialen Diensten wie dem Engel-Service außerdem Aus-und Fachfortbildungen im Gesundheits- und Sozialbereich. Das Zentrum kümmert sich seit mehr als 35 Jahren um ganzheitliche Gesundheit.Dr. Daya Mullins, Gründerin des 1977 ins Leben gerufenen gemeinnützigen Vereins, ist eine Pionierin im Bereich ganzheitlicher Gesundheit in Berlin. Dazu gehört auch die für jeden Menschen individuelle gesunde Ernährung, für die der "Weg der Mitte" das Bewusstsein schaffen will. Uwe Fischer hat bis vor elf Jahren als Küchenmeister gearbeitet, bevor er zum Zehlendorfer Gesundheitszentrum stieß. Im Gesundheits- und Ausbildungszentrum Kloster Gerode im Harz erhalten die "Engel" Fortbildung und Supervision zur Unterstützung für ihre schwierige Aufgabe. Sie lernen hier auch gesundheitserhaltende Strategien, wie zum Beispiel die vegetarische Ernährung.
"Zu uns kommen Menschen, die Stress abbauen wollen und Entspannung suchen", sagt Fischer. Wer sich selbst etwas Gutes tue, könne auch anderen helfen. Einer der "Engel in Aktion" ist Joanna Bohlmann, die eine Demenzkranke im Heim besucht. Sie habe mehr Zeit gehabt, als die Kinder erwachsen geworden seien, berichtet die 53-jährige Familienhelfein. Eigene Großeltern hatte sie nach ihren Worten nie.
Die zwei Stunden, die sie wöchentlich seit einem Jahr mit ihrer "Oma" am Schlachtensee verbringe, seien mittlerweile "der wichtigste Termin der Woche." Mehr als 30 Engel zwischen 20 und 70 Jahren schwärmen jede Woche von Zehlendorf zu ihren Schützlingen aus. Einmal im Monat tauschen sie ihre Erfahrungen - als Erzähler, Zuhörer oder Einkaufshelfer aus. Joanna Bohlmann war vom Seniorenheim nach einem Engel gefragt worden.
Mit ihrer "Oma" sei ein Gespräch unmöglich, aber über ihre Gegenwart freue sich die Betreute, sagt Bohlmann: "Da zu sein, die Hand zu halten und ein bisschen herumzufahren - der Kontakt funktionierte sofort." Die 2550 Euro der Sparkasse sollen für Fortbildung und Supervision der "Engel" in Gerode verwandt werden. Neue Betreuer für den ehrenamtlichen Besuchsdienst sind zudem nach Fischers Worten jederzeit willkommen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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