Rathaus Zehlendorf fehlt nicht nur eine Feuertreppe

Im 40 Jahre alten Rathausanbau warnt ein Schild Benutzer der Teeküche vor dem Leitungswasser. | Foto: M. Schmidt
2Bilder
  • Im 40 Jahre alten Rathausanbau warnt ein Schild Benutzer der Teeküche vor dem Leitungswasser.
  • Foto: M. Schmidt
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Zehlendorf. Das Rathaus Zehlendorf braucht dringend eine Runderneuerung. Eigentlich hätte der Auftrag dazu schon in diesem Jahr erteilt werden sollen. Doch der unterlegene Mitbewerber einer Ausschreibung zog vor Gericht.

Nun entscheidet nach Auskunft des für Hochbau zuständigen Stadtrates Michael Karnetzki (CDU) das Kammergericht über die Beschwerde eines Ingenieurbüros. So könne der Auftrag dann erst 2014 erteilt werden. Besonders die jüngsten Bauteile B und E der Bezirkszentrale sind sanierungsbedürftig. Aufgeweichte Bodenbeläge, rostige Wasserleitungen und blätternde Fassade machen Beschäftigten und Besuchern zu schaffen.In den oberen Etagen des 1971 fertiggestellten Hauses in Waschbeton an der Martin-Buber-Straße warnen Schilder in den Teeküchen, den Wasserhahn erst 20 Minuten laufen zu lassen, bevor ihm Trinkwasser entnommen wird. Grund dafür sind rostige Leitungen. In einem Eckraum des besagten Gebäudeteils schließen die Fenster nicht mehr richtig - in den kommenden Monaten besonders unangenehm. Das früher zu Sitzungen dienende Zimmer wird vorsichtshalber seit Längerem gar nicht mehr genutzt.

Auf 5,8 Millionen Euro schätzt Karnetzki den gesamten Sanierungsbedarf für die Bezirksverwaltung. Einen vollständigen Überblick gebe es nicht, so der SPD-Politiker. Das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung für die Bezirksbautenrenovierung wollte eines der vier konkurrierenden Ingenieurbüros nicht hinnehmen und legte Beschwerde beim Kammergericht ein. Seitdem ruht das Verfahren. "Wir prüfen nun, was wir bis dahin machen können", sagt Karnetzki. Vorrangig sei der Brandschutz, der rund 2,5 Millionen Euro koste. Es seien dringend Fluchttreppen in den Anbauten B und E zu errichten. In den 70er-Jahren kam man noch mit einem Treppenhaus aus.

Für Sanitär- und Trinkwasseranlagen rechnet er mit 2,7 Millionen Euro. Ganze Stränge seien komplett zu erneuern. Weitere 500 000 Euro werden nach Angaben des Stadtrats wohl die neuen Aufzüge kosten. "Wir können nur schrittweise renovieren", erläutert Karnetzky. Nach seiner Einschätzung ist die Sanierung dennoch in dieser Legislaturperiode denkbar. Für 2014 sind nach seinen Angaben 2,948 Millionen Euro vorhanden.

Das ist nur ein Drittel der Baumittel von insgesamt neun Millionen Euro jährlich. Den größeren Teil der "Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlagen" (wie es im Amtsdeutsch heißt) verschlingt die Instandhaltung von Schulgebäuden. Dagegen erscheinen die Probleme des Altbaus in Zehlendorf wie Kleinigkeiten. Dort wird der durch Dauerregen abrutschende Efeu mit Zustimmung des Umweltamtes nun einfach abgeschnitten.

Martinus Schmidt / mst
Im 40 Jahre alten Rathausanbau warnt ein Schild Benutzer der Teeküche vor dem Leitungswasser. | Foto: M. Schmidt
In den 70er-Jahren Standard: Heute genügt die Treppe im Rathausanbau Zehlendorf nicht mehr den Anforderungen an den Brandschutz. | Foto: M. Schmidt
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 533× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 643× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 375× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 494× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.