Geflüchtete kochen für Bedürftige
Aktion „Warmes Essen“ in der Pauluskirche gestartet
Seit 1993 erhalten bedürftige Menschen in der kalten Jahreszeit in der evangelischen Pauluskirche Zehlendorf kostenlose Mahlzeiten. Im 25. Jahr der Aktion „Warmes Essen“ gibt es eine Neuerung: Erstmals kochen Geflüchtete für die Suppenküche.
Eingebunden in das Projekt sind Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft am Ostpreußendamm. Sie kochen 50 Essen pro Ausgabetag – bis zum Ende der Saison könnten es an die 4500 werden. Zusätzlich absolvieren sie einen Lehrgang. Derzeit sind es vier Teilnehmer, bis zu zwölf sollen es werden. „Sie lernen wie ein Catering-Service aufgebaut wird und verbessern nebenbei ihre Deutschkenntnisse“, erläutert Jeanne Grabner, Geschäftsführerin der gemeinnützigen milaa GmbH. Dies sei ein guter Weg, die Geflüchteten in die Gesellschaft zu integrieren und biete ihnen die Chance, mit dem Erlernten später Arbeit zu finden.
Die milaa gGmbH (miteinander leben, aber anders) arbeitet mit Jugendlichen, Obdachlosen sowie Geflüchteten, betreibt die Gemeinschaftsunterkunft und ist eine Tochter des evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf, der die Aktion „Warmes Essen“ mit Unterstützung von Ehrenamtlichen organisiert und ausschließlich durch Spenden finanziert. Die milaa gGmbH ist erstmals Partner der Aktion.
"Wir müssen das Teilen üben"
Zum Start der Suppenküche am Montag, 8. Oktober, fand ein Gottesdienst in der Pauluskirche statt. Die Botschaft der Predigt von Gemeindepfarrerin Donata Dörfel: „Wir müssen das Teilen üben.“ Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) sagte, mit der Zusammenführung der Essensaktion und der Arbeit der Geflüchteten sei etwas Neues, sehr Wichtiges entstanden. „Damit zeigt sich, dass die geflüchteten Menschen inzwischen ein Teil unserer Gesellschaft geworden sind und nicht nur am Ostpreußendamm wohnen.“
Das warme Essen wird bis Ende März im Nebenraum der Pauluskirche, Kirchstraße 6 angeboten. Die Ausgabe ist montags, mittwochs und freitags von 12 bis 14 Uhr geöffnet, willkommen sind Obdachlose und Menschen mit geringem Einkommen. Zu diesen Terminen ist auch Pfarrerin Dörfel für seelsorgerische Gespräche anzutreffen. Darüber hinaus erhalten Interessierte eine soziale Beratung durch milaa-Mitarbeiter. Auch die Kleiderkammer ist geöffnet und bietet warme Sachen für den Winter.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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