Beratung im Pflegestützpunkt zeigt Alternativen auf
Aber soweit muss es nicht gleich kommen. "Es gibt viele Möglichkeiten, zu unterstützen, wir können mit der entsprechenden Beratung helfen", sagt Wiebke Minowitz vom Pflegestützpunkt Zehlendorf.
Minowitz ist Pflegeberaterin. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Daniela Ortgies und Daniela Lompe leitet sie den Pflegestützpunkt im Forum Zehlendorf. "Wenn sich für Angehörige die Frage nach einem Heim stellt, ist es durchaus möglich, mit einem passenden Kombipaket aus zum Beispiel stundenweiser Hilfe im Haushalt oder bei der Körperhygiene, den Betroffenen weiter das Leben zu Hause zu ermöglichen", erläutert sie. Daniela Ortgies ergänzt: "Wir hören dann oft, dass wir helfen konnten, neue Ideen eröffnet haben."
Im Pflegestützpunkt gibt es alle Informationen rund um das Thema Pflege: über die Pflegestufen, Wohnformen, Alltagshilfen, Vorsorgevollmacht, zum betreuten Wohnen, oder zum Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis. "Beim Ausfüllen der Anträge helfen wir natürlich", erklärt Ortgies. Auch die Entlastung pflegender Angehöriger ist ein Thema.
Ist ein Ratsuchender gehbehindert, machen die drei Pflegeberaterinnen Hausbesuche, schauen sich an, wie das Bad behindertengerecht umgebaut werden kann, ob ein Treppenlift in Frage kommt, ermitteln die Kosten und geben Tipps zur Finanzierung. Insgesamt sei der Beratungsbedarf sehr groß. "Gerade in Zehlendorf, hier gibt es viele ältere Mitbürger", sagt Minowitz. Aber nicht alle, die Hilfe brauchen, kämen auch zum Stützpunkt. Deshalb sei die Vernetzung wichtig, etwa mit der Seniorenvertretung, den Kirchengemeinden, Sozialkommissionen, mit den Hausärzten. "Wir können aber insgesamt feststellen, dass in den vergangenen Jahren die Informationen besser ankommen, mehr Betroffene unser Angebot in Anspruch nehmen", berichtet Minowitz. Auch Migranten sollen angesprochen werden, deshalb gibt es Flyer in Türkisch, Polnisch, Kroatisch, Vietnamesisch, Russisch und Arabisch.
Das neue Pflegeverstärkungsgesetz, das zum 1. Januar 2015 in Kraft treten soll, halten Minowitz und Ortgies für sinnvoll. Es soll unter anderem Berufstätigen mehr Zeit für die Pflege von Angehörigen bringen, zudem sollen sich die Leistungsbeträge in den Pflegestufen erhöhen.
Träger der Pflegestützpunkte sind das Land Berlin sowie die Kranken- und Pflegekassen.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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