Notenkenntnisse nicht erforderlich
Der Chor im Mehrgenerationenhaus Phoenix sucht neue Sängerinnen und Sänger
Beim Proben zeigt sich: Die Mädels haben es drauf. Die Stimmen klingen harmonisch und der Spaß am Singen ist ihnen anzuhören. Einmal pro Woche treffen sie sich im Mehrgenerationenhaus (MGH) Phoenix, um klassische Lieder, Spirituals oder auch mal Folksongs einzuüben.
Fünf bis sechs Frauen bilden derzeit den MGH-Chor. Und genau das soll sich ändern. „Wir suchen dringend neue Sängerinnen und Sänger“, sagt Chorleiterin Ursula Powierski. „Gerade in jüngster Zeit haben wir viele Mitglieder verloren, dabei waren wir mal über 20.“ Einige sind weggezogen, andere hörten aus gesundheitlichen Gründen auf oder wollten etwas Neues ausprobieren.
Daher ist es ein Herzenswunsch der Frauen, neue Mitglieder zu finden. Dabei sind Männer genauso willkommen wie weitere Frauen. Und Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. „Wer Lust am Singen hat, soll es bitte ausprobieren und einfach mal vorbeikommen“, erklärt die Chorleiterin.
Ursula Powierski leitet den Chor seit seiner Gründung im Jahr 2008. Den dafür notwendigen Chorleiterschein hatte sie zuvor an der Musikakademie in Kassel gemacht. Zum Gesang kam sie nach der Schulzeit erst wieder mit 39 Jahren. Sie habe sich einfach wieder Zeit für die Musik genommen. „Es war mir ein Bedürfnis.“ Sie ging zum Gesangsunterricht, war im Kirchenchor und leitete einen Kinderchor, bis sie dann im MGH landete.
Auch Gerda S. hat als Kind gerne gesungen. „Ich bin auf dem Land aufgewachsen, da störte es niemanden, wenn ich die Verdi-Arien aus dem Radio mit geschmettert habe“, erzählt sie. Zum Chor kam sie eher zufällig. „Ich war auf dem Weg zu meiner Turngruppe im Phoenix und hörte, wie schön gesungen wurde.“ Dann sah sie den entsprechenden Hinweis auf den Chor und meldete sich. Seit 2011 ist Gerda jetzt dabei. „Eine tolle Freizeitbeschäftigung“, sagt sie.Gemeinsam singen am Telefon
Christiane S. hat als Kind mit ihrer Oma und ihrem Vater viel gesungen – vor allem an Ostern und zu Weihnachten. Hauptsächlich Kirchenlieder und Melodien von Hermann Löns standen auf dem Programm. Zu ihrer Schulzeit lebte Christiane in Österreich und sang mit ihren Freundinnen. „Das machen wir heute noch manchmal, singen zusammen am Telefon.“ Zum Chor kam sie über einen Tipp von einer Nachbarin und singt dort mit Begeisterung seit einem Jahr mit.
Das Repertoire des MGH-Chors reicht von Brahms und Beethoven über Gospels und irische Folklore bis zum Kanon und russischen Kosakenlied. Auch moderne Kompositionen stehen auf dem Programm. „Wir wollen gehobenes Liedgut bieten“, sagt Ursula Powierski. Dazu gehört auch Saisonales wie aktuell „Der Winter ist vorüber“, ein Volkslied aus der Schweiz, oder „Hörst du den Vogelsang“ von Franz Schubert.
Die Chorleiterin gibt in der Regel zwar die Lieder vor, aber bei den Treffen können Wünsche geäußert werden, die dann ausprobiert werden. Auftritte hat der Chor bereits diverse absolviert, zum Beispiel im Rathaus Zehlendorf zum Internationalen Frauentag oder zum Abschied des langjährigen MGH-Leiters Timm Lehmann.
Die Proben im MGH, Teltower Damm 228, laufen montags von 18.30 bis 20 Uhr. Die Kosten pro Treffen liegen bei vier Euro. Mehr Infos gibt es unter ¿84 50 92 47
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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