Der Verein KulturLeben Berlin ermöglicht kostenlose Veranstaltungsbesuche
Berlin. Das kulturelle Angebot in Berlin ist vielfältig. Doch zahlreiche Menschen können sich einen Oper-, Theater-, Konzert- oder Museumsbesuch finanziell nicht leisten. Diesen Menschen hilft der Verein „KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur“.
Mehr als 350 Berliner Theater, Konzertveranstalter und Museen unterstützen den Verein nach dem Tafel-Prinzip mit Kulturplätzen, die ansonsten leer geblieben wären. Mit von der Partie sind ganz unterschiedliche Partner, wie zum Beispiel das Haus der Kulturen der Welt, Hertha BSC oder die Staatlichen Museen.
Fünfjähriges Bestehen
Dieses Jahr feiert KulturLeben Berlin, vormals Kulturloge Berlin, sein fünfjähriges Jubiläum. „Es geht uns darum, klar zu machen, dass kulturelle Teilhabe ein Grundrecht ist“, erklärt die Initiatorin und Geschäftsführerin Angela Meyenburg. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 hat der Verein 120.000 freie Kulturplätze an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt. Allein 2015 stehen rund 45.000 Plätze zur Verfügung, die unter den angemeldeten „Gästen“, so nennt der Verein seine Mitglieder, gerecht verteilt werden.
Um die 3700 Karten werden so im Monat vermittelt. Anmelden kann sich jeder, der monatlich als Einzelperson maximal 900 Euro netto zur Verfügung hat. Interessierte beantragen schriftlich ihre Mitgliedschaft, legen einen Einkommensnachweis bei und geben ihre kulturellen Vorlieben sowie ihre Telefonnummer an. Sie werden angerufen, wenn passende Karten zur Verfügung stehen.
14.000 Gäste registriert
„Jeder Gast kann eine erwachsene Person mitnehmen, die er sich selbst aussucht. Sie muss kein Geringverdiener sein“, sagt die Pressesprecherin Miriam Kremer (34). Mehr als 14.000 Gäste sind derzeit registriert. Neben Geringverdienern gibt es viele Mitglieder aus sozialen Einrichtungen, wie Frauenhäusern, Obdachlosenunterkünften oder Behinderten- und Jugendeinrichtungen.
„Unsere Gäste haben ganz unterschiedliche Interessen, Handicaps, Ausgangssituationen und Bedürfnisse“, sagt Angela Meyenburg. Die Vermittlungsarbeit sei deshalb ganz viel Einzelfallbetreuung. „Wir hatten mal einen schwerstbehinderten Jungen, der zum Wrestling wollte. Das haben wir möglich gemacht!“, sagt Miriam Kremer. Auch die Bewohner vieler Flüchtlingsheime zählen inzwischen zu den Gästen des Vereins.
Insgesamt 86 freiwillige Helfer und drei öffentlich geförderte Beschäftigte kümmern sich neben Angela Meyenburg und Miriam Kremer um den reibungslosen Ablauf. „KulturLeben Berlin funktioniert nur durch das freiwillige Engagement aus der Bürgerschaft“, sagt die Initiatorin über den Verein, der sich hauptsächlich über Spenden finanziert. Freiwillige Mitarbeiter und Fördermitglieder seien deshalb herzlich eingeladen, den Verein zu unterstützen.
Jetzt abstimmen für den Engangementpreis!
KulturLeben Berlin ist für den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises 2015 nominiert. Die Abstimmung ist noch bis zum 31. Oktober möglich über die Seite des Vereins www.kulturleben-berlin.de oder direkt auf www.deutscher-engagementpreis.de. sr
Autor:Stefanie Roloff aus Friedenau |
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