Beschränkte Essensausgabe für die Armen
Evangelische Paulusgemeinde und die milaa gGmbH starten in die neue Kältehilfe-Saison
Die milaa gGmbH und die Evangelische Paulusgemeinde Zehlendorf starten am 5. Oktober wieder mit der Aktion „Warmes Essen“. In diesem Jahr gibt es Corona-bedingt die eine oder andere Herausforderung, die zu bewältigen ist. Zur Unterstützung der Aktion werden ehrenamtliche Helfer, aber auch Geldspenden gebraucht.
Seit nunmehr 25 Jahren versorgt die Aktion „Warmes Essen“ in der Pauluskirche bedürftige Menschen mit einer kostenlosen warmen Mahlzeit. Von Oktober bis März wird montags, mittwochs und freitags ab 12 Uhr Essen in der Pauluskirche verteilt. Im Durchschnitt sind in den vergangenen Jahren 50 Gäste gekommen, die in der Kirche auch eine erste Anlaufstelle für ihre Sorgen und Nöte fanden. Nach einem Essen in der Gemeinschaft, ein wenig Zeit für Gespräche und Austausch, gibt es die Möglichkeit noch etwas aus der Kleiderkammer mitzunehmen. Einige der Menschen, die regelmäßig das Angebot der Kältehilfe nutzen, leben auf der Straße. Andere sind von Altersarmut betroffen und finden zu den Terminen immer ein offenes Ohr. So war es jedenfalls bisher.
Wegen der Corona-Einschränkungen mussten die Initiatoren jedoch ihr Konzept ändern. Die Zahl der Sitzplätze beim Essen wurde drastisch eingeschränkt, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Zudem ist das Angebot grundsätzlich anonym. Damit wird aber das behördlich auferlegte das Abfragen von Kontaktdaten schwierig. Auch für den Einsatz ehrenamtlicher Helfer mussten Lösungen gefunden werden. Einige gehören zur Risikogruppe und stehen nicht zur Verfügung.
„Wir haben eine große Verantwortung gegenüber allen Beteiligten“, sagt Bertram Morbach, Vorsitzender des Gemeindkirchenrates. An erster Stelle stehe die Gesundheit. Dies solle mit dem Schutz- und Hygienekonzept für Gäste und Ehrenamtliche unterstrichen werden. Somit wurde beschlossen, im Oktober zunächst Lunchpakete auszugeben. „Solange das Wetter mitspielt, gestalten wir alles im Freien. Und wer Fragen hat oder Rat benötigt, kann einen gesonderten Termin vereinbaren“, informiert Diakonieschwester Heike Erpel. Sie leitet das Projekt im dritten Jahr.
Ein wichtiger Punkt sei, dass die Aktion zu gewohnter Zeit wieder stattfindet und einen verlässlich-verbindlichen Anlaufpunkt für Bedürftige bietet. Mit der Ausgabe von Lunchpaketen zum Start wollen die Partner herausfinden, wie viele Personen das Angebot nutzen und wie viele ehrenamtliche Helfer dabei sind. Allerdings ist die Hoffnung groß, dass das Essen schon bald wieder in den Räumlichkeiten der Kirche ausgegeben werden kann. Traditionell wird die Aktion „Warmes Essen“ mit einer Andacht am Montag, 5. Oktober, 12 Uhr, in der Pauluskirche, Kirchstraße 6, eröffnet.
Für den Einkauf der Lunchpakete, weiterer Lebensmittel zur Ausgabe sowie Kaffee und Wasser benötigt das Projekt finanzielle Unterstützung. Auch helfende Hände für die Organisation der Essensausgabe werden noch gesucht. Wer spenden oder sich engagieren möchte, kann sich bei Schwester Heike Erpel unter 0176/41 80 24 03 oder per E-Mail an erpel@milaa-berlin.de melden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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