Fürst Donnersmarck-Stiftung unterstützt Menschen mit Behinderung

Ingrid Koch (links), Gisela Kröschel (rechts) und Maren W. (Mitte, sitzend) bei einer Kaffeetafel in der Villa Donnersmarck. | Foto: Florian Bich
  • Ingrid Koch (links), Gisela Kröschel (rechts) und Maren W. (Mitte, sitzend) bei einer Kaffeetafel in der Villa Donnersmarck.
  • Foto: Florian Bich
  • hochgeladen von Florian Bich

Berlin. Menschen mit Behinderung haben es immer noch schwer, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Sie benötigen Unterstützung und Hilfestellung ihrer Mitmenschen. Die Fürst Donnersmarck-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Stiftungsgründer Guido Fürst von Donnersmarck stellte sich während des ersten Weltkriegs die Frage, wie es mit all den Kriegsverletzten weitergehen kann. Er setzte sein Vermögen ein, um diesen Menschen zu helfen: 1916 gründete er ein Lazarett und förderte die medizinische Forschung. Daraus entstand der Hauptgedanke der Stiftung, allen Menschen, so wie sie sind, die Möglichkeit zu bieten, an der Gesellschaft teilzuhaben.

Dies setzt die Stiftung in zahlreichen Einrichtungen mit Rehabilitations-, Wohn- und Freizeitangeboten um. 1980 eröffnete zum Beispiel in der Blissestraße 14 die „blisse 14“. Es war Berlins erstes barrierefreies Café. Damit wurde das Ziel umgesetzt, „das selbstverständliche Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Gästen zu ermöglichen“, wie Wolfgang Schrödter, Geschäftsführer der Stiftung, erläutert.

Ort der Begegnung

Eine weitere Einrichtung, in der sich Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe begegnen, ist die Villa Donnersmarck an der Schädestraße 9 in Zehlendorf. „Die Villa Donnersmarck ist ein exklusiver Ort der Begegnung und ein bewusster Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderung, der alles bietet, was ein behinderter Mensch braucht, um in Selbstbestimmung und Gemeinschaft mit anderen Menschen zusammenzukommen“, sagt Sean Bussenius, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit.

In der Villa finden seit 1962 regelmäßig Veranstaltungen und Zusammenkünfte von behinderten und nicht behinderten Menschen statt. Sei es beim sonntäglichen Jazz-Brunch oder gemeinsamen Frühstück, bei der Chorprobe, der Rollstuhl-Sportgruppe oder der Theatergruppe. „Man tut etwas für sich selbst, ist mit Gleichgesinnten zusammen und hat viel Spaß. Das ist das Beste, was einem passieren kann“, sagt Gisela Kröschel. Sie ist körperlich beeinträchtigt und nutzt seit 1996 aktiv die Angebote der Stiftung.

Ingrid Koch ist ebenfalls körperlich beeinträchtigt und gehörte über 20 Jahre der Theatergruppe an. In dieser Zeit hat sie viele Reisen mitgemacht, beispielsweise nach Indonesien, Mexiko oder USA. Hierbei habe sie die Gemeinsamkeit und die Erlebnisse innerhalb verschiedener Gruppen inspiriert. „Man lebt dadurch nicht nur im eigenen Saft und hat vielleicht sogar mehr erlebt als mancher nicht Behinderter“, resümiert sie.

Ehrenamtliche Helfer

Gisela Kröschel und Ingrid Koch sitzen zusammen mit weiteren Gleichgesinnten und der ehrenamtlichen Helferin Maren W. am Tisch des großen Saals in der Villa Donnersmarck und tauschen sich bei Kaffee und Kuchen sowie besinnlichen Klängen aus. Maren W. ist Beamtin und seit zehn Jahren als ehrenamtliche Helferin in der Stiftung tätig. Der Wunsch „mal etwas anderes zu erleben und Menschen etwas Gutes zu tun“, treibt sie immer wieder an.

Während im großen Saal der Villa Geschenke verteilt werden, hört man aus dem Saal nebenan Lieder, die von einem inklusiven Chor, bestehend aus behinderten und nicht behinderten Menschen, professionell präsentiert werden. In einem weiteren Zimmer der geräumigen Villa basteln Kinder. Nebenan werden auf einem Basar Gebackenes, Marmeladen, selbst gestrickte Socken, Mützen, Handschuhe oder Schals angeboten.

Die Villa ist nicht nur an diesem Tag gefüllt mit Menschen, die in gemeinsamer Selbstverständlichkeit ihre Freizeit verbringen. Es spielt keine Rolle, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Dies verkörpert anschaulich den inklusiven Gedanken der Fürst Donnersmarck-Stiftung, die im Jahr 2016 ihr 100-jähriges Jubiläum feierte. Florian Bich

Weitere Informationen zur Fürst Donnersmarck-Stiftung gibt es auf www.fdst.de.
Autor:

Florian Bich aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 541× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 830× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.