Lucas reist zu den Delfinen
Zehlendorf. Engagement und Hilfsbereitschaft haben es ermöglicht: Die Stifte-Sammel-Aktion für den kleinen Lucas war überaus erfolgreich. Früher als erwartet ist das Geld für eine Delfintherapie zusammengekommen. Mehr noch, sogar ein Grundstock für eine zweite Runde mit den freundlichen Meeresbewohnern konnte gelegt werden.
Der achtjährige Lucas Büthke leidet unter dem Angelman-Symdrom, einer seltenen genetischen Erkrankung, die mit geistiger und körperlicher Behinderung einhergeht. Corana und Sven Büthke, die Eltern des Jungen, konnten bereits zwei Delfintherapien auf der Karibikinsel Curacao durch Spenden organisieren. „Das Angebot ist besser als in Europa, es umfasst Physio- und Ergotherapie, außerdem Logopädiestunden“, erklärt Corana Büthke. Die Fortschritte, vor allem in der körperlichen Entwicklung, waren so groß, dass weitere Therapien folgen sollten.
Corana Büthke startete deshalb über Facebook Aufrufe, Stifte zu sammeln, die eine Recyclingfirma zu Gartenmöbel, Gießkannen und Mülleimer verarbeitet. Pro Stift zahlt das Unternehmen zwei Cent. Für die Therapie-Kosten von 15 000 Euro sind 750 000 Stifte nötig.
Im Juli stieg der Fußballclub Hertha 03 in das Projekt ein. Sprecher Marco Lutz richtete nicht nur in der Geschäftsstelle, sondern auch in Gaststätten neue Abgabestellen ein. Vor wenigen Tagen war das Ziel erreicht – und übertroffen: 450 000 Stifte sind gesammelt worden, und es gab zahlreiche Spenden. Das Endergebnis waren 18 000 Euro.
Dass es so schnell ging, freut Lutz sehr: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir noch in diesem Jahr so weit kommen. Das ist ein Riesenerfolg in kurzer Zeit!“ Im Sommer 2018 soll Lucas nun auf Curacao eine weitere Therapie erhalten.
Nicht nur in Berlin und Brandenburg wurden Stifte gesammelt auch in anderen Bundesländern. „Die Aktion ging richtig durch die Decke“, sagt Lutz. Auch große Unternehmen wie die BVG und die Berliner Wasserbetriebe machten mit.
Lucas’ Mutter ist vom Erfolg des Projekts überwältigt. „Das ist unglaublich! Ich kann mich nur bei allen, die uns geholfen haben, bedanken.“
Der „Überschuss“ in Höhe von 3000 Euro ist das Startkapital für eine zweite Therapie. „Wir wollen bis Ende März 2017 weiter sammeln“, sagt Corana. Auch Marco Lutz bleibt dabei und hat bereits neue Ideen: In den Gaststätten mit Sammelkisten sollen Schlagerpartys weitere Spenden bringen. Die erste findet am Freitag, 19 Uhr, in Birgits Pub in der Fritschestraße 29 in Charlottenburg statt.
Annahmestellen für weitere Stifte sind die Gaststätte Sabrina, Berliner Straße 8a in Zehlendorf, die Gaststätte P80, Potsdamer Chaussee 80 in Nikolassee sowie das Geschäft Feines Papier, Machnower Straße 25 in Zehlendorf. Wer auch helfen will, kann sich bei Marco Lutz unter 0177/362 09 80 melden. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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