Fließendes Wasser von den Wänden
Wasserschaden macht Wohnung unbewohnbar

Adriane Eggers und Tochter Nele Tabea sind verzweifelt. Seit gut einem Dreivierteljahr ist ihre Wohnung wegen eines Wasserschadens unbewohnbar.  | Foto:  K. Rabe
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  • Adriane Eggers und Tochter Nele Tabea sind verzweifelt. Seit gut einem Dreivierteljahr ist ihre Wohnung wegen eines Wasserschadens unbewohnbar.
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Seit einem Dreivierteljahr kann Familie Eggers nicht mehr in ihrer Wohnung an der Hampsteadstraße wohnen. Durch einen Wasserschaden im vergangenen Sommer wurde das Familiendomizil komplett unbewohnbar. Die Degewo als Vermieter hatte zwar anfangs reagiert und sich darum gekümmert, behoben wurde der Schaden jedoch nicht. Jetzt lebt die vierköpfige Familie samt zwei Hunden in einem Büro mit eineinhalb Zimmern.

In der Wohnung im Dachgeschoss der Hampsteadstraße herrscht das reinste Chaos. In zwei Räumen stapeln sich Umzugskisten, Kleidung und persönliche Dinge bis unter die Decke. Die beiden Zimmer und die Küche sind die einzigen Räume in der Wohnung, die von dem Wassereinbruch nicht unmittelbar betroffen sind. Hier stehen die Sachen geschützt vor der Feuchtigkeit, die sich im Rest der Wohnung ausgebreitet hat. Die anderen Räume sind leergeräumt. Zum Teil musste die Wandverkleidung entfernt werden, die Wände sind von schwarzen Stockflecken überzogen. In einem Zimmer klafft in der Decke ein Loch, aus dem es tropft. Wohnen kann hier niemand mehr.

Was ist passiert? Im Juni vergangenen Jahres wurde die Wohnung der Familie Eggers durch Starkregen regelrecht überflutet. Das Wasser staute sich auf dem Flachdach und lief in die darunter liegenden Räume. „Das war wie bei einem Pool, der überläuft. Wir haben die ganze Nacht Wasser geschöpft“, erinnert sich Adriane Eggers. Die 50-jährige Frührentnerin und Mutter zweier Kinder im Alter von 21 und 17 Jahren lebt mit ihrem Mann seit 16 Jahren in der Wohnanlage. „Wir wohnen gern hier und wollen wieder zurück in unsere Wohnung“, sagt sie. Und eigentlich hatte die Familie anfangs auch gehofft, Weihnachten in der wieder hergerichteten Wohnung feiern zu können. Doch daraus wurde nichts.

Mieter fühlen sich von
Degewo alleingelassen

Möbel und andere Gegenstände sind zwar von der Degewo ausgelagert worden, aber eine Ausweichwohnung wurde nicht gestellt. Anfangs stellte die Wohnungsgesellschaft Trocknungsgeräte auf, doch sonst ist wenig passiert. Die Familie zog am 8. Juli vergangenen Jahres aus, um vorübergehend im Büro des Mannes ein trockenes Domizil zu finden. Aus „vorübergehend“ wurde „dauerhaft“. Erst im Oktober 2021 hätte die Degewo einen Dachdecker geschickt, der das Dach zunächst nur notdürftig flickte. Anfang des Jahres wurden Maßnahmen zur Schimmelbeseitigung unternommen. „Eine Sisyphusarbeit“, sagt Adriane Eggers. Denn die Ursache für den Schimmel sei nicht beseitigt worden. Immer noch dringt Wasser in die Wohnung. Die Familie hat inzwischen einen Anwalt eingeschaltet. Doch die Degewo reagierte nicht auf die Schreiben.

„Wir sind am Ende. Das Ganze geht auf Dauer an die Substanz“, sagt Eggers und erzählt, wie sehr auch ihre Kinder unter der Situation leiden. Sohn Wolf-Niklas ist derzeit in der Ausbildung, Tochter Nele Tabea muss unter diesen Bedingungen ihren Schulabschluss machen. Verzweifelt hatte sich die Familie an die Berliner Woche gewandt und um Hilfe gebeten.

Auf Nachfrage der Berliner Woche bei der Degewo ist nun Bewegung in die Angelegenheit gekommen. Die Gesellschaft ist umgehend auf die Familie zugegangen und hat sich zu Gesprächen getroffen, „um alles Erforderliche abzustimmen und schnellstmöglich alle erforderlichen Maßnahmen zu koordinieren“, erklärt das Unternehmen. Die lange „Funkstille“ wird mit der Corona-Pandemie entschuldigt. „Degewo und viele Dienstleister hatten aufgrund der Pandemie in den vergangenen Monaten immer wieder mit Personalengpässen zu kämpfen“, erklärt Unternehmenssprecher Stefan Weidelich. Es seien jetzt noch einige beauftragte Leistungen offen, die nun schnellstmöglich abgearbeitet würden.

Familie Eggers ist vorsichtig optimistisch. „Wir sind gespannt, wie es weitergeht“, sagt Adriane Eggers. „Wir hoffen jetzt einfach, dass wir nach dem Sommer wieder in unsere Wohnung zurück können.“

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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