„Den Grundstein haben wir in der spielfreien Zeit gelegt“

Trefferflaute überwunden: Torjäger Sebastian Huke trifft zum 2:0 (30.)  Foto: Kerstin Kellner
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Vierter 2:0-Sieg in Folge / Mentes und Huke treffen

Der Zehlendorfer Fan hatte sein Team fast schon abgeschrieben. „Das wird heute nichts mit dem 2:0“, lautete sein hartes Urteil nach 30 Minuten. Zehlendorfs Torjäger Sebastian Huke hatte soeben nicht nur seine kleine Trefferflaute, sondern auch Altlüdersdorfs Schlussmann Kitsos überwunden und seine Berliner mit 2:0 in Führung gebracht. Der Zuschauer hatte es natürlich nicht ganz ernst gemeint. Er war sich aber sicher, dass es dieses Mal keine Fortsetzung der Zehlendorfer 2:0-Siege in Serie geben würde. Es waren ja noch 60 Minuten zu spielen. Ein klarer Fall von „Denkste!“. Die „kleine Hertha“ gewann auch ihre vierte Begegnung in Folge mit demselben Resultat und kletterte damit vorrübergehend auf Platz 2 der Tabelle.

Trainer Alexander Arsovic war vor Beginn der 90 Minuten gezwungen, seine zuletzt erfolgreiche Elf umzubauen. Der in den vergangenen Wochen so starke Spielgestalter „Maxi“ Obst fiel verletzungsbedingt aus, für ihn rückte Standardspezialist Darius Niroumand in die Startformation.

Die Begegnung begann sofort temporeich auf beiden Seiten. Und doch wirkte der Zehlendorfer Treffer zum 1:0, als wäre er aus dem Nichts gefallen. Der in der Rückrunde stark auftrumpfende Burak Mentes durchquerte dynamisch das Mittelfeld, spielte gekonnt Doppelpass mit Torjäger Huke, und zog dann von der Strafraumgrenze scharf ab. Unhaltbar schlug das Leder rechts neben dem Pfosten ein (10.). „Mir ist heute schon mein dritter Treffer in der Rückrunde gelungen. Ich fühle mit einfach fit“, strahlte Mentes.

Das Führungstor gab den Berlinern nun Sicherheit, sie wirkten in einem guten Spiel abgeklärter. Beinahe hätte ihr Kapitän Robert Schröder per wuchtigem Kopfstoß schon für die Vorentscheidung gesorgt, doch Kitsos hielt bravourös (20.). Den anschließenden Eckball von Niroumand köpfte der lange Lenny Stein am linken Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite musste Philip Sprint nur einmal ernsthaft eingreifen: Einen Schuss von Zielinski parierte er sicher (26.).

In der 30. Minute zeigte sich wieder einmal, welch Fortschritte der junge Timur Gayret in dieser Spielzeit gemacht hat. Unnachahmlich trieb er das Leder durch das Mittelfeld, um im entscheidenden Augenblick noch den Blick für den besser postierten Mitspieler zu haben. Seine Vorlage verwandelte Huke eiskalt zum 2:0 (30.). „Der Unterschied zu den letzten Wochen war, dass wir dieses Mal von Beginn an konzentriert waren und gleich zwei schnelle Tore gemacht haben“, zog Niroumand ein Fazit der ersten halben Stunde.

Auch nach dem Wechsel stand zunächst Gayret im Mittelpunkt. Seinen Freistoß aus rund 20 Metern konnte Kitsos jedoch mit den Fäusten abwehren. Es war die letzte Zehlendorfer Offensivaktion für lange Zeit, denn nun rannten die Hausherren unaufhörlich gen Zehlendorfer Gehäuse. Zielinski scheiterte an Sprint (57.), ein Schuss des eingewechselten Toporkiewicz wurde von Vassiliadis zur Ecke abgewehrt (63.) und am Ende der Druckphase konnte Dennis Dombrowe einen Versuch von Zielinski auf der Linie klären (72.). Die Zehlendorfer hielten beherzt dagegen und wollten unbedingt das „zu Null“ verteidigen. „Heute hat man gesehen, dass wir als Mannschaft in der Rückrunde einen Schritt nach vorn gemacht haben“, fand Torjäger Huke. In der Schlussphase hätte die „kleine Hertha“ bei etwas mehr Konzentration das Ergebnis sogar noch ausbauen können, hatte der eingewechselte Niclas Warwel doch noch die eine oder andere gute Kontergelegenheit.

So blieb es beim vierten 2:0-Erfolg der Berliner hintereinander. Eine Serie, die einer Zehlendorfer Mannschaft zuletzt in der Spielzeit 1974/75 gelang. Lang ist’s her. „Den Grundstein für diese Siegesserie haben wir in der spielfreien Zeit gelegt. Da haben wir hart gearbeitet“, verriet Trainer Arsovic hinterher etwas vom Erfolgsgeheimnis. „Wir haben jetzt endlich Konstanz in unserem Spiel. Es ist zwar nicht perfekt, aber wir schaffen es, besser aus den schlechten Phasen eines Spiel herauszukommen.“ In diesem Jahr gelingt ihnen das sogar vorzüglich. Sie haben nun ein spielfreies Osterwochenende, bis es am 8. April zuhause gegen den FC Strausberg wieder weitergeht. Nutzen sie diese spielfreie Zeit wieder ähnlich, muss ihnen vor den kommenden Aufgaben nicht bange sein.

Autor:

Oliver Kellner aus Zehlendorf

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