Hertha 03 schaltet Blau-Weiß 90 aus

Sebastian Huke verwandelt den Strafstoß zum entscheidenden 1:0 (17.)  Foto: Kerstin Kellner
6Bilder
  • Sebastian Huke verwandelt den Strafstoß zum entscheidenden 1:0 (17.) Foto: Kerstin Kellner
  • hochgeladen von Oliver Kellner

Zehlendorfs Defensive weiter stabilisiert / Hukes Strafstoß entscheidet

„Vor einem Jahr hätten wir so ein Spiel vielleicht verloren“, sagte ein älterer Zehlendorfer auf dem Heimweg. Es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn tatsächlich unterlag die „kleine Hertha“ in der letzten Saison in einer ähnlichen Konstellation: 0:1 hieß es gegen einen zum damaligen Zeitpunkt starken (eine Klasse tiefer spielenden) SV Tasmania. Gestern besiegten sie eine Runde früher (2. Hauptrunde) den aufstrebenden Top-Favoriten der Berlin-Liga, Blau-Weiß 90, mit 1:0 und bleiben damit weiterhin im Wettbewerb.

Sturmtief „Xavier“ hatte auch in Zehlendorf seine Spuren hinterlassen und bis zuletzt offen gelassen, ob die attraktive Paarung im Ernst-Reuter-Stadion ausgetragen werden konnte. Doch zu Spielbeginn ließ sich sogar die Sonne blicken und 273 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen. Hertha 03-Trainer Alexander Arsovic hatte sein Team im Vergleich zur Vorwoche auf drei Positionen verändert: Lenny Stein, Albert Vincetic und Carl Hopprich rückten neu in die Mannschaft. Die zu Saisonbeginn noch so knappe Personaldecke ist im Verlauf der letzten Wochen deutlich breiter geworden, Arsovic bieten sich mehr Möglichkeiten, taktisch zu variieren.

Blau-Weiß 90 hatte zu Beginn nicht nur optische Vorteile, sondern auch die erste Gelegenheit: Doch Zehlendorfs Schlussmann Philip Sprint eilte aus seinem Kasten und konnte den frei auf ihn zueilenden Nicolai Kitzing insoweit behindern, dass er ihn nach außen abdrängte (10.). Der erste Aufreger auf der Gegenseite sorgte zugleich für die Zehlendorfer Führung. Hopprich war nach schöner Kombination mit „Maxi“ Obst und Timur Gayret im Strafraum zu Fall gebracht worden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Torjäger Sebastian Huke sicher zum 1:0 (17.). Gayret hatte nach einer guten halben Stunde das 2:0 auf dem Fuß, vergab jedoch freistehend und ließ den Berlin-Ligisten somit im Spiel.

Nach dem Wechsel bot sich das zu erwartende Spiel: Das zurückliegende Team machte Druck, die führenden Gastgeber versuchten aus einer stabilen Deckung zu kontern. Doch zu mehr als einem Kopfball des eingewechselten Blau-Weiß-Sturmtanks Al-Kassem (67.) und einen strammen Schuss von Kitzing, den Sprint sicher abwehrte, reichte es für die Gäste nicht. „Wir haben uns in den letzten Wochen im Defensivbereich besser gefunden“, verriet Zehlendorfs Stein den Schlüssel für die letzten Erfolge. Die Zehlendorfer mussten sich hinterher nur den Vorwurf gefallen lassen, ihre Konter nicht zielstrebiger ausgespielt zu haben, doch störte das nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Stefan Lüth auf Seiten des Oberligisten niemanden mehr. „Es war nicht die ansehnlichste Partie, aber wir haben im Kollektiv sehr gut verteidigt“, sagte 03-Kapitän Robert Schröder, der nun hofft, „den Lauf mit den Spielen ohne Gegentore in die Punktspiele mitnehmen können.“

Gespannt blicken nun alle auf die anstehende Auslosung am Freitag in einer Woche (20. Oktober 2017). Die Spieler nach einem Wunschgegner befragt, erhielt man die typischen Antwort: „Wir nehmen es, wie es kommt.“ Nur einer wurde konkreter: Mittelfeldregisseur Obst würde sich „freuen, wenn wir auf den 1. FC Wilmersdorf und damit viele Ex-Kollegen treffen würden.“ Tatsächlich hat sich in Wilmersdorf (die übrigens durch ein 3:1 gegen Regionalligist BAK die nächste Runde erreichten) mit Ex-Trainer Timo Szumnarski, Ex-Kapitän Erdal Özdal, Torjäger Rene Robben und Modou Lamin Sanyang eine Zehlendorfer Kolonie gebildet. Nur ein Auswärtsspiel an der gefürchteten „Blisse-Ritze“ muss es aus Hertha-03-Sicht sicherlich nicht sein.

Trainer Arsovic, der schon auf der Rückfahrt vom Punktspiel in Frankfurt sagte, dass der „Pokal ein toller Wettbewerb“ sei, war hinterher glücklich über das Erreichen der nächsten Runde, freute sich über das erneute ‚zu null‘ und machte aus seinen Ambitionen im Pokal keinen Hehl: „Klar, wir wollen mal wieder ins Endspiel.“ Die Blau-Weißen hinterließen spielerisch Eindruck in Zehlendorf, sie hatten nur das Pech, auf einen Gastgeber zu treffen, der sich in den letzten Wochen vor allem im Defensivbereich enorm stabilisiert hat. Behalten die Zehlendorfer ihre (veränderte) Grundausrichtung bei, ist auch am kommenden Sonntag in Strausberg mit ihnen zu rechnen.

Autor:

Oliver Kellner aus Zehlendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 638× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 924× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 902× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.267× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.