„Wir brauchen einen Platz!“

Zehlendorf. Wohin mit dem Spielfeld für den Berliner Rugby Club (BRC)? Wilma-Rudolph-Oberschule oder Sportanlage Sachtlebenstraße? Die Entscheidung lässt auf sich warten.

Sportstadträtin Kerstin Richter-Kotowksi (CDU) kann keinen Zeitpunkt nennen. „Es dauert, wir müssen an beiden Standorten prüfen, was nötig und möglich ist.“

Anwohner der Am Hegewinkel gelegenen Schule befürchten mehr Lärm. Denn neben dem bisherigen Trainingsbetrieb sollen auch auf dem Schulgelände Spiele stattfinden, wenn auch keine Bundesligapartien. An der Sachtlebenstraße gibt es andere Probleme. Unter dem Hartplatz liegt eine Hausmülldeponie. Wird nicht tiefer als 30 Zentimeter gegraben, besteht keine Gefährdung. Für einen Rasen, der bei Rugby unerlässlich ist, muss normalerweise nicht gegraben werden. In diesem Fall aber doch. „Unter der Deponie ist sumpfiges Gelände. Der Rasen muss mit einer Betonwanne stabilisiert werden, damit er nicht wegsackt“, erklärt die Stadträtin. Durch diese Zusatzmaßnahmen müsste das Bezirksamt sieben Millionen Euro investieren. An der Wilma-Rudolph-Oberschule wären die notwendigen Investitionen niedriger.

Der BRC wünscht sich neben einer für Rugby üblichen Spielfläche von 120 mal 70 Metern eine Sichttribüne für 400 Zuschauer, Umkleiden und eine Geschäftsstelle. Der Sportplatz der Wilma-Rudolph-Schule ist eine von mehreren Trainingsstätten. „Die Schule hat sich auf der Gesamtkonferenz für eine Kooperation mit uns ausgesprochen“, erklärt BRC-Manager Stefan Hansen. Andererseits gebe es in der Sachtlebenstraße, der Heimstatt der Berlin Wizards, einem Base- und Softballverein, Expansionsmöglichkeiten.

Der Club will 1,5 bis zwei Millionen Euro in einen eigenen Platz investieren. „Uns ist jede Entscheidung recht, Hauptsache wir bekommen endlich einen Platz, jeder Fußballverein hat einen.“

Dabei ist der Berliner Rugby Club einer der fünf besten in Deutschland. „Wir haben mehr als 300 aktive Spieler aus 36 Nationen. Darauf sind wir stolz“, sagt Hansen. Da aber ein Platz fehlt, wandern viele 16- bis 18-Jährige ab. Diese Altersklasse muss zum Training bis zum Stadion Jungfernheide reisen. uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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