Zinnowwald-Mädchen sind Berliner Schulfußball-Meister
Zehlendorf. „Zum Interview kommen wir als Berliner Meister!“ Jörg Beyer, Fußballtrainer an der Zinnowwald-Grundschule, ist überglücklich. Seine Mädchenmannschaft hat im Finale am 3. Juli die Möwensee-Grundschule aus Wedding im Stadion Wittenau mit 1:0 besiegt.
Die zehn- bis zwölfjährigen Mädchen spielten in der WK IV, der jüngsten Wettkampfklasse für Viert- bis Sechstklässler. Bereits das Halbfinale gegen die Berlin International School in Wilmersdorf endete völlig unerwartet mit einem triumphalen 7:1. „Genau wie Deutschland gegen Brasilien im Halbfinale der WM 2014“, stellt Beyer stolz fest.
Dass auch das Finale gewonnen würde, hatte Beyer bereits in der Nacht im Traum durchlebt: „Ich habe ein Banner zu Hause. Darauf steht: ,We are the Champions‘. In der Nacht vorm Finale träumte ich, ich würde damit übers Spielfeld laufen. Das habe ich nach unserem Sieg natürlich getan.“
Zum Gespräch mit der Berliner Woche hat der Coach seine Mannschaftführerin, die elfjährige Xenia, mitgebacht. Sie schoss schon in der ersten Halbzeit des Finales das Siegestor. Auch Xenias Mutter, Tanja Zeinert ist dabei und genauso stolz auf ihre Tochter wie der Trainer.
Xenias Fußballkarriere begann vor drei Jahren. Sie erhielt einen Gutschein für ein Fußballcamp in den Osterferien. „Vorher interessierte ich mich nicht besonders für Fußball“, erzählt die Elfjährige. Schnell entdeckte sie jedoch die Leidenschaft für den Sport.
Ein zweites Camp folgte und die Frage an Trainer Beyer, ob sie in seiner Mannschaft mitspielen dürfe. Beyer ist Lehrer für Sport und Mathematik im Ruhestand. Er betreut an der Zinnowwald-Schule zwei Fußball-AGs, eine für Mädchen, eine für Jungs. Obwohl sie erst in der 3. Klasse war, stimmte Beyer zu. „Sie wirkte schon sehr robust.“ Und sie überzeugte in kürzester Zeit: „Sie kann ihre Mitspielerinnen gut motivieren.“ Beyer machte Xenia zur Spielführerin.
Tanja Zeinert wurde durch ihre Tochter ein Fußballfan und betreut bei Hertha 03 Zehlendorf selbst eine Mädchenmannschaft. „Es gibt nichts Besseres für den Teamgeist“, sagt sie. Beyer pflichtet ihr bei.
Xenia wechselt im nächsten Schuljahr zur sportbetonten Wilma-Rudolph-Oberschule. Fußball spielt sie weiter. Kann sie sich eine Profi-Karriere vorstellen? „Na ja, vielleicht. Aber ich werde auf jeden Fall Sport studieren.“ uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.