Rettung für den Waldsee
725.000 Euro für Teilentschlammung bewilligt
Seit 40 Jahren leiden die Anwohner am Waldsee unter dem schlechten Zustand des kleinen Gewässers. Eine dicke Schlammschicht führt dazu, dass es Sommer für Sommer buchstäblich zum Himmel stinkt. Jetzt gibt es Hoffnung. Der Senat bewilligte Fördermittel zur Entschlammung des Sees. 725.000 Euro stehen bereit.
Schon ein paar Tage zuvor ließ Umweltstadtrat Urban Aykal (Grüne) bekannt geben, dass der Senat die Teilentschlammung des Waldsees finanziert. Einzelheiten gab er auf dem schon lange geplanten zweiten Waldsee-Dialog bekannt. Das Geld wurde aus dem „Berliner Programm für nachhaltige Entwicklung“ zugesagt und steht ab sofort zur Verfügung. Somit kann das Projekt gleich nach der Sommerpause starten. Dann soll es zunächst Gespräche mit dem Waldsee-Verein und Gewässerexperten geben. Die Maßnahme soll Ende 2025 oder Anfang 2026 abgeschlossen sein.
Dass es nach so langer Zeit endlich eine Rettung für den kleinen See an der Argentinischen Allee gibt, ist in erster Linie dem Waldsee-Verein zu verdanken. Vor zehn Jahren haben sich Anwohner zusammengeschlossen und kämpfen für ihren See, der eigentlich ein Auffangbecken für Straßenabwässer aus der Umgebung ist. Er sorgt dafür, dass die Straßen bei Regen nicht überflutet werden. Nach jedem Regen wird aber auch jede Menge Dreck ungefiltert in den See gespült. Über das Gullywasser gelangen beispielsweise pro Jahr etwa 14 Kilogramm Phosphat in den See. Die Folge davon ist üppiges Wachstum von Algen, die später neuen Schlamm bilden.
Nach der Entschlammung sei demnach vor der Entschlammung, erklärte Ralph Meißner vom bezirklichen Grünflächenamt. Es sei wichtig, dass alle weiter an einem Strang ziehen, damit nicht gleich wieder eine Entschlammung nötig werde. Dazu hat sich der Waldsee-Verein bereits Gedanken gemacht und einen Lösungsvorschlag präsentiert: Um das Algenwachstum einzudämmen, müsse das Phosphat herausgefiltert werden. Das sei gar nicht so kompliziert und darüber hinaus auch effizient. Eine einfache Maßnahme wäre es, sogenannte Depodos zu installieren. Das sind kleine Anlagen, mit deren Hilfe das Phosphat im Kanal gebunden wird. Die Kosten seien überschaubar. Vielleicht könnte ein Teil der Fördersumme für eine solche Anlage eingesetzt werden, wünschen sich die Anwohner.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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