Denkmal des Monats
Der Fischtalpark ist ein kleines Idyll am Rande der Stadt

Der Fischtalpark erstreckt sich von der Wilskistraße über die Riemeisterstraße bis zur Onkel-Tom-Straße und liegt in einer ehemaligen eizeitlichen Rinne. Der Seerosenteich befindet sich in der Mitte der Parkanlage.  | Foto: K. Rabe
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  • Der Fischtalpark erstreckt sich von der Wilskistraße über die Riemeisterstraße bis zur Onkel-Tom-Straße und liegt in einer ehemaligen eizeitlichen Rinne. Der Seerosenteich befindet sich in der Mitte der Parkanlage.
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Der Fischtalpark, der sich von Wilskistraße über Riemeisterstraße bis zur Onkel-Tom-Straße erstreckt, liegt in einer ehemaligen eizeitlichen Rinne. Die Schlucht war einst von Wald umgeben und auf der feuchten Waldweide hatten die Bauern ihre „Viecher“ weiden lassen.

Daher soll die Weide seinerzeit auch „Viechtal“ geheißen haben. Später wurde sie dann Fischtal oder auch Fischtalgrund genannt. Allerdings gefischt wurde hier nicht. Die flache Pfütze diente nur als Tränke für die Tiere.

Als Park wurde der langgestreckte Grünzug erst in den 1920er-Jahren gestaltet. Das für die Bebauung ungeeignete Gelände wurde bereits im Bebauungsplan von 1910 durch den Architekten Hermann Jansen als Grünzug ausgewiesen. Emil Schubert, Zehlendorfs erster Gartendirektor entwickelte 1912 das Konzept für die Parkanlage. Dabei wollte Schubert den natürlichen Charakter der Landschaft erhalten und durch Bodenmodellierungen, Wegeführung und Bepflanzung herausgearbeitet werden. Als Vorbild diente die märkische Landschaft.

Allerdings verhinderte der Erste Weltkrieg zunächst die Umsetzung der Planung von Schubert. Nach seinen Plänen wurden die ersten Bäume erst 1919 im Rahmen von Notstandsprogrammen zur Beschäftigung der vielen Arbeitslosen gepflanzt.

Ab 1925 übernahm Max Dietrich die Gestaltung der Anlage. Dabei hielt er sich weitgehend an die Planung seines Vorgängers. Charakteristisch sind die ausgedehnten Rasenflächen, die von Nadelhölzern umgeben sind. Von Anfang an gibt es am südlichen Rand des Parks einen kleinen Spielplatz. Daneben steht seit 1939 eine kleine hölzerne Schutzhütte. Zum Ärger der Anwohner wird sie heute vorwiegend als Partylocation genutzt.

Doch für die Bewohner der Ende der 1920-Jahre gebauten Siedlungen „Am Fischtalgrund“ und „Onkel-Toms-Hütte“ haben mit der Parkanlage die „märkische Landschaft“ gewissermaßen direkt vor der Haustür. Auf der großen Liegewiese gibt es viel Platz zum Entspannen, Sonnenbaden, Spielen und Sport treiben. Spaziergänger und Jogger können den Park auf den geschwungenen Wegen erkunden, Parkbänke bieten Platz zum Ausruhen.

Im Winter, wenn Schnee liegt, ist der Fischtalpark ein beliebtes Ziel. Denn hier gibt es einen Rodelhang. In der Mitte der Parkanlage befindet sich ein Seerosenteich.

Seit Anfang der 1930er-Jahre feierten die Anwohner im Park legendäre Fischtalfeste. Anfangs fuhren geschmückte Pferdefuhrwerke durch die Straßen. In den vergangenen Jahren gab es hier keine Feste mehr. Das letzte wurde 2012 vom Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf organisiert. Der Seerosenteich befindet sich in der Mitte der Parkanlage.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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