2014 landeten 250 Fahrradwracks aus Steglitz-Zehlendorf bei der BSR
Die Zahlen gehen aus einer Antwort von Innensenator Frank Henkel (CDU) auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Ole Kleins (SPD) hervor. In Pankow gab es mit 588 die meisten Schrotträder. Marzahn-Hellersdorf steht mit der Zahl zwei am Ende der Statistik.
In Steglitz-Zehlendorf ist im Gegensatz zu anderen Bezirken nicht das Ordnungs-, sondern das Tiefbauamt zuständig. "Wir entfernen nur so genannte Schrotträder, die fahrtüchtigen bleiben stehen", erläutert Peter Auernhammer.
"Ein platter Reifen ist noch kein Grund, das Rad abzuräumen." Fehlende Teile dagegen schon. Gemeldet werden die Räder von Straßenbegehern und Mitarbeitern des Ordnungsamtes, die zuvor per Augenschein die Fahruntüchtigkeit festgestellt haben. Diese Meldungen werden gesammelt. Die kaputten Räder alle drei Monate abtransportiert und auf den Lagerplatz des Tiefbauamtes gebracht. Dort bleiben sie - bis die nächste Fuhre anrollt. Das Schicksal der kaputten Räder: Sie landen bei den Berliner Stadtreinigungs-Betrieben (BSR) in der Metallpresse. "Die Einnahme aus der Verschrottung reicht gerade mal, um die Entsorgungskosten zu decken", sagt Auernhammer.
In Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Reinickendorf kleben die Außendienstkräfte der Ordnungsämter gelbe Punkte auf die herrenlosen Wracks. Die Punkte fordern die Eigentümer auf, die Räder innerhalb von drei Wochen zu entfernen. In den meisten Fällen geschieht das nicht. Also ist die Endstation ebenfalls die BSR.
Es gibt aber auch Alternativen. Friedrichshain-Kreuzberg hat eine Kooperation mit einem Sozialprojekt. Darin werden Fahrräder, soweit möglich, instandgesetzt und für wenig Geld an Bedürftige abgegeben.
In Steglitz-Zehlendorf scheint dies nicht zufriedenstellend zu funktionieren. "Wir haben schon eingesammelte Fahrräder an soziale Einrichtungen abgegeben", sagt Auernhammer. "Die Einrichtungen wollen aber nur ausgewählte Räder zur Aufarbeitung mitnehmen." Der überwiegende Teil müsse dann doch vom Fachbereich entsorgt werden.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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