B'90/Grüne fordern Machbarkeitsstudie zum Lückenschluss zwischen U- und S-Bahn
Die Verlängerung der U-Bahn-Linie 3 bis zum Mexikoplatz ist seit Jahren ein Wunsch des Bezirks. In der Senatsverkehrsverwaltung gibt es auch ein Konzept zum Ausbau von Tram, S- und U-Bahn. Doch das Zehlendorfer Projekt steht weit hinten auf der Liste.
Der Kreisverband von B'90/Grüne und die schwarz-grüne Zählgemeinschaft in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordern deshalb eine vertiefte Machbarkeitsstudie für die Verlängerung. Grundsätzlich begrüße man, dass vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt auch in den Ausbau des U-Bahnnetzes investiert werde, sagt Kreisvorsitzender Roland Wenke. „Allerdings ist unverständlich, warum der Lückenschluss zwischen U- und S-Bahn in Zehlendorf wieder nicht berücksichtigt wird.“ Dieser Abschnitt sei nach Angaben aus der Senatsvorlage mit Abstand das kostengünstigste der geprüften Projekte.
Während der Bau der U5 über den Alexanderplatz hinaus zum Hauptbahnhof mit weit über 400 Millionen Euro zu Buche schlägt, würde die Verbindung zwischen dem S-Bahnhof Mexikoplatz und dem U-Bahnhof Krumme Lanke nur etwa 32 Millionen Euro kosten – inklusive des Neubaus eines Bahnhofs mit zwei Ausgängen, wie Bernd Steinhoff, Vorsitzender der B'90/Grüne-Fraktion, in der BVV erläutert. Der neue U-Bahnhof müsse nicht direkt am S-Bahnhof Mexikoplatz liegen, könnte auch ein paar Meter entfernt entstehen. Dadurch gebe es auch keine Konflikte hinsichtlich des Denkmalschutzes, unter dem das Jugendstil-Bahnhofsgebäude steht.
Von der rund 700 Meter langen Strecke sind bereits 200 Meter im Rohbau vorhanden, entstanden in den 1920er-Jahren, als die U-Bahn vom Thielplatz bis Krumme Lanke ausgebaut wurde. Schon damals gab es Pläne, die Linie bis zum Mexikoplatz zu verlängern. Das Bauvorhaben sei zudem technisch leicht umzusetzen, erklärt Steinhoff. Der Boden bestehe aus einem Sand-Kies-Gemisch, das leichter zu räumen sei als ein harter Untergrund wie etwa Granit.
„Käme der Lückenschluss, fiele lästiges Umsteigen weg“, sagt Steinhoff. Dies sei auch für die wachsende Zahl der Pendler aus dem Umland eine Erleichterung. Auf jeden Fall wolle man weiterhin das Gespräch mit der Senatsverwaltung suchen und die Machbarkeitsstudie einfordern.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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