Protest gegen U3-Verlängerung
Bürgerinitiative will Stopp des geplanten U-Bahn-Ausbaus

Was seit Langem gefordert und endlich auf den Weg gebracht ist, stößt nicht bei allen auf Gegenliebe. Gegen die Verlängerung der U3 um eine Station vom U-Bahnhof Krumme Lanke bis Mexikoplatz gibt es jetzt Protest. Die Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“ ruft zu einem sofortigen Stopp der Vorhabens auf.

In einem Aufruf der Bürgerinitiative ist von "Klimaverbrechen", "Horror-Baustelle", "CO2-Schleuder", "Lärmgigant" und "Verkehrschaos", "Kosten ohne Ende" und mehr die Rede. Konkret wird der „massive Eingriff in die Natur, die Zerstörung des Stadtbildes und der vollständig ausbleibende Nutzen für Fahrgäste“ kritisiert. In ihren Aufruf zum Stopp des Ausbaus heißt es unter anderem, dass das stets geforderte integrierte ÖPNV-Konzept für den Berliner Süden/Südwesten hier nicht ansatzweise aufgegriffen werde. Im Gegenteil: „Die fehlende Anbindungsmöglichkeit des Berliner Südens und der angrenzenden Gemeinden Brandenburgs an Nord-Süd-Linien wird zementiert und zusätzlich durch ein jahrzehntelanges Verkehrschaos verstärkt“, argumentieren die Verfasser. Die U3 bliebe auch nach Verlängerung um 800 Meter eine „Stummel-Bahn“.

Senat und BVG würden ein nutzloses und rückwärtsgewandtes Prestigeprojekt durchsetzen wollen und gleichzeitig jegliche Klimaziele mit Füßen treten. „Für das sinnlose Verkehrsprojekt sollen laut Bauherren rund 150 Millionen Euro aufgewandt werden“, heißt es. Experten schätzen mindestens 300 Millionen Euro. Steuergeld, das für die wichtigen, drängenden Maßnahmen wie Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, Sicherheit, Bildung, Integration von Migranten fehle. Zudem müssten mehr als 175 Bäume gefällt werden.

Als eine schnelle, leichte und kostengünstige Alternative schlägt die BI vor, den bestehenden Buslinienverkehr umwelt- und sozialverträglich auszubauen. Dies würde sich in den geltenden Nahverkehrsplan Berlins einfügen, der bereits bis 2030 eine vollständige Umstellung der Linienbusse auf umweltfreundliche Antriebe verpflichtend vorsieht.

An einem Info-Stand am Mexikoplatz machte die Bürgerinitiative mit einer Unterschriftenaktion auf ihre Forderungen aufmerksam. Zirka 200 Unterschriften kamen gegen den U3-Ausbau zusammen. Jetzt sind die Gegner der U-Bahn-Verlängerung aufgerufen, ihre Einwände und Bedenken zu äußern. Bis zum 15. November haben sie dafür Zeit.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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