Klein, fein und mit viel Potenzial
Erste Fußgängerzone im Altbezirk eröffnet
Bei strahlendem Sonnenschein und mit vielen neugierigen Passanten wurde am 9. April die erste Fußgängerzone im Altbezirk Zehlendorf eröffnet. Auf dem so genannten kleinen Teltower Damm, der zum Platz vor der alten Post führt, dürfen Autos jetzt weder fahren noch parken.
„Find ich gut“, sagt Anwohner Georg H. Auf dem „großen“ Teltower Damm gebe es mehr als genug Verkehr. „Wie schön, dass jetzt gleich um die Ecke eine ruhige Zone entstanden ist.“ Darauf weisen die neuen Verkehrszeichen hin, die in Anwesenheit von Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) und Baustadträtin Maren Schellenberg (B‘90/ Grüne) von ihrer Plastikhülle befreit wurden. Darauf zu lesen ist „Fußgängerzone“, „Radfahrer frei“ und „Lieferverkehr 8-11h frei“. Der Wochenmarkt an den Sonnabenden bleibt.
Sondergenehmigungen für Gewerbetreibende in Aussicht
„Wir wollen ja etwas verbessern in Zehlendorf Mitte, die Fußgängerzone ist eine der ersten Maßnahmen“, sagt Maren Schellenberg. Diese Ecke sei auch immer gefährlich gewesen, speziell für die Schüler des Droste-Hülshoff-Gymnasiums, die die Straße für den Schulweg nutzen.
Probleme gibt es aber trotzdem noch weiter. Nicht alle Gewerbetreibenden sind mit den kurzen Lieferzeiten einverstanden. „Es gibt Gespräche, wahrscheinlich läuft es auf Sondergenehmigungen für die Händler hinaus“, erklärt Schellenberg. Zudem könne man immer noch nachbessern. Die Anlieferzone wurde auf zwei Parkplätzen am Postplatz eingerichtet.
Bereits 2020 eine weitere Fußgängerzone?
Ein weiterer Schritt für mehr Attraktivität und Aufenthaltsqualität im Dorfkern soll am Teltower Damm auf der Seite der Hochzeitsvilla umgesetzt werden. „Der Taxistand dort könnte in Richtung Kirchstraße verlegt werden“, berichtet die Bürgermeisterin. „Dann kann auf dem Abschnitt zwischen dem denkmalgeschützten Kiosk und der Kirchstraße eine zweite Fußgängerzone entstehen.“ Dazu seien aber noch Gespräche nötig. Dennoch hoffe sie, dass dieser Schritt bereits 2020 realisiert werden kann.
Am kleinen Teltower Damm gibt es vier Geschäftsinhaberinnen, die sich besonders über die neue Fußgängerzone freuen und sogar schon Vorschläge haben, wie das Umfeld noch schöner gestaltet werden könnte. „Warum nicht hier ein paar Bäume und auch Blumen in Kübeln aufstellen?“, fragt Birgit Küttner, die das Kunstgewerbehaus betreibt. „Die Bäume gab es früher auch schon“. Zum Beweis zeigt sie ein altes Schwarz-Weiß-Foto. Küttner und ihre Nachbarinnen, Annette Waibel-Butzin vom Zeughaus, Nina Forsten vom Spielwarenladen und Gabriele Bubacz vom Naturmode-Geschäft stehen jedenfalls in den Startlöchern. „Die Bereitschaft, etwas zum Positiven zu verändern, ist bei uns vorhanden“, sagt Küttner.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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