Bürger ärgern sich über nicht abtransportierte Laubhaufen
Zehlendorf. Jeden Herbst, wenn die Blätter fallen, sind die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) im Einsatz, um die Laubberge aufzusammeln und zu entsorgen. Im Idealfall geschieht das an einem Tag – aber manchmal dauert es länger.
Die Anwohner der Goethestraße nahe dem Waldsee ärgern sich sehr über die nicht abtransportierten Blätterhaufen. „Manchmal liegen sie zwei oder sogar drei Wochen. Wenn es windig ist, wird alles über die Straße verweht. Bei Regen verwandeln sich die Haufen in eine rutschige Pampe, eine Gefahr für Fußgänger, Rad- und Autofahrer“, erklärt Rolf Kreibich. Die Anwohner würden sich dann mühen, die Blätterberge erneut zusammenfegen. Aber das nütze alles nichts, wenn sie nicht abgeholt werden.
„Seit Jahren gibt es Sauger, die die Blätter direkt in den Wagen saugen, sie können dann sofort abtransportiert werden“, sagt Kreibich. „Warum benutzt die BSR derartige Maschinen nicht? Die sind zudem auch leiser.“
Auch bei der morgendlichen, normalen Müllentsorgung könnten Kreibichs Meinung nach lärmverminderte Fahrzeuge angeschafft werden, die gebe es schon lange. „Jeden Dienstag um 6 Uhr kommt die Müllabfuhr mit einem derart höllischen Lärm, dass kein Auge geschlossen bleibt.“
BSR-Sprecher Sebastian Harnisch räumt ein, dass die Laubhaufen zeitnah abgeholt werden sollen. „Aus logistischen Gründen kann es aber mal vorkommen, dass dies nicht am gleichen Tag geschieht.“
In der Regel kämen dabei Kehrmaschinen zum Einsatz, die kleine Mengen sofort aufnehmen könnten. „Große Laubmengen müssen jedoch zu Haufen zusammengekehrt und gesondert abtransportiert werden“, erläutert der Sprecher. „Das geschieht mit Laubsauggeräten oder Ladekranfahrzeugen.“
Für die Abfuhr von Hausmüll, Bioabfall und Wertstoffen hat die BSR berlinweit 300 Müllfahrzeuge im Einsatz. Die Hälfte davon läuft mit Erdgas aus der betriebseigenen Biosgasanlage. Im Vergleich zu herkömmlichen Dieselfahrzeugen sind die gasbetriebenen deutlich leiser. „Die größte Lärmbelästigung entsteht allerdings beim Ladevorgang, insbesondere beim Zusammenpressen des Mülls“, erklärt Harnisch. Die BSR investiere in weitere Maßnahmen zur Lärmreduzierung, etwa mit dem Einsatz von Bitumenmatten in den Fahrzeugen, die den Schall dämpfen.
Harnisch sagte, dass bis zum Ende des Jahres das Laub von den öffentlichen Straßen Berlins verschwunden sein solle. Dies sei das Ziel der BSR. Dafür sind 540 Fahrzeuge, 80 Laubsauggeräte und 1800 Beschäftigte im Einsatz. Kommt es vor Jahresende zu einem Wintereinbruch, hat die Schneebeseitigung Vorrang – das Laub könnte also auch noch in 2016 liegen.
Die BSR weist im Übrigen darauf hin, dass Laub aus privaten Gärten nicht auf öffentlichem Straßenland abgelagert werden darf. Bei Missachtung drohen Geldbußen. Einzige Ausnahme: In BSR-Säcken verpacktes Laub. Ein Sack kostet vier Euro, Abholung inbegriffen. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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