Kreis-Grüne setzen bei Tourismus auf Berlin-Fans und Landesgartenschau

Berlin-Besucher vom Stadtzentrum in den Südwesten zu locken, ist ein erklärtes Ziel des Bezirks. Dabei kann und soll ein Tourismusbeauftragter helfen.

Laut des neuen Tourismuskonzepts der Senatswirtschaftsverwaltung erhält jeder Bezirk einen solchen Beauftragten. Er soll als Vermittler zwischen Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft fungieren, Ansprechpartner für touristische Akteure sein, Interessen zusammenführen.

Auf Bezirksebene in Angriff genommen ist die Dahlem-Radroute, die ab Sommer über Stationen wie das Alliierten-Museum, den Mexikoplatz, die Taut-Siedlung und den Botanischen Garten führen soll. Eine zweite Route vom Wannsee bis nach Potsdam ist in Arbeit. Im Landschaftspark Klein-Glienicke soll bis 2021 ein Tourismus-Besucher-Zentrum entstehen.

Der Kreisverband der Grünen hat sich auf seiner Jahresversammlung mit der touristischen Entwicklung des Bezirks beschäftigt und sieht noch viel ungenutztes Potenzial. „Nach Marzahn-Hellersdorf hat der Bezirk die geringsten Übernachtungs- und Beherbergungszahlen“, sagt der Kreisvorsitzende Ronald Wenke. Im Entwurf für ein bezirkliches Tourismuskonzept setzen die Grünen auf vorhandene Stärken wie Kultur, Wissenschaft, Natur und Sport.

So könnte mit Kongresshotels und kurzfristigen Büro-Arbeitsmöglichkeiten rund um den FU-Campus ein Wissenschaftstourismus gefördert werden. Entlang des Wannseeufers sollte ein durchgehender Rad- und Wanderweg entstehen, das Strandbad könne über die Saison hinaus genutzt werden, etwa mit einem Spa-Bereich. Für die Weidelandschaft in Lichterfelde-Süd sei ein Umweltbildungszentrum vorstellbar, am Teltowkanal ein Natur- und Freizeitpark.

Offen zeigen sich die Grünen hinsichtich einer Landesgartenschau, wie es sie in anderen Bundesländern gibt. Mit dem Botanischen Garten, der Königlichen Gartenakademie und den zahlreichen Parks sei genügend Potenzial vorhanden.

„Wir setzen auf Touristen, die öfter nach Berlin kommen und nicht zum dritten Mal das Brandenburger Tor sehen wollen“, sagt Wenke. Dabei dürfe nicht vergessen werden, Sehenswürdigkeiten auch zu pflegen. Wenke fordert zum Beispiel rund um die Grunewaldseen mehr öffentliche Toiletten. Auch sollte der Einsatz der BSR auf mehr Parks ausgeweitet werden.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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