Mehr Personal zeigt Wirkung: Bürgerämter verkürzen Wartezeit

Steglitz-Zehlendorf. Die Lage in den drei Bürgerämtern hat sich deutlich entspannt. Mussten Kunden, die online einen Termin buchten, bisher durchschnittlich zwei Monate warten, können sie jetzt bereits nach rund vier Wochen einen Personalausweis beantragen oder sich ummelden.

Der Grund für die Besserung: Der alte Senat hat im vergangenen Jahr berlinweit 50 neue Stellen für die Bürgerämter geschaffen – auf Steglitz-Zehlendorf entfielen zwölf. Und der neue Senat will noch einmal nachlegen: Ab Ende Februar sollen sieben weitere Mitarbeiter im Bezirk die Kunden bedienen. Denn ihre Zahl steigt: Waren es im Dezember 2015 nur 14 762, so stieg sie im Dezember 2016 auf 16 115.

„Sobald die neuen Kollegen eingearbeitet sind, werden sich die Wartezeiten weiter verkürzen“, stellt der für Bürgerdienste zuständige Stadtrat Michael Karnetzki (SPD) in Aussicht. Mit wie vielen Kunden künftig zu rechnen sei, könne niemand sagen. Denn jeder Bürger hat die freie Wahl unabhängig von seinem Bezirk ein Berliner Bürgeramt aufzusuchen. So sei das Amt im Rathaus Steglitz auf Grund seiner guten Verkehrslage direkt am U-Bahnhof stark besucht. „Genau deshalb ist es wichtig, dass alle Bürgerämter ihre Wartezeiten verkürzen“, sagt Karnetzki.

Gleichzeitig soll mithilfe der Digitalisierung von Arbeitsabläufen die Verwaltung noch effizienter werden. Steglitz-Zehlendorf strebt an, zum Pilotbezirk für E-Government zu werden. Das heißt, Bürgerdienste sollen künftig elektronisch möglich sein, Besuche im Amt wären dann nicht mehr so oft nötig, die Mitarbeiter könnten entlastet werden. Ein entsprechender Antrag der SPD- und der FDP-Fraktion aus der vergangenen Bezirksverordnetenversammlung soll demnächst beraten werden.

„Dieses Projekt unterstütze ich gerne, wenn es beschlossen wird“, sagt der Stadtrat. Es sei allerdings noch viel zu klären. „Die Geschäftsprozesse müssen geprüft werden, die rechtlichen Vorschriften sind zu beachten, Software-Programme sind zu entwickeln.“ Zudem müsse festgestellt werden, welchen Mehrwert die Umsetzung des Projektes für die Verwaltung und für die Bürger bringe. „Das geht nicht von heute auf morgen.“ uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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