Museumsdorf Düppel präsentiert zwei neue Ochsen

Die Ochsen Max und Moritz werden auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Sie sind die jüngste Attraktion des Freilichtmuseums. | Foto: Kahle
  • Die Ochsen Max und Moritz werden auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Sie sind die jüngste Attraktion des Freilichtmuseums.
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Zehlendorf. Max und Moritz heißen die beiden Hinterwälder-Ochsen aus dem Schwarzwald, die das Museumsdorf Düppel im Rahmen eines mittelalterlichen Dorffestes kürzlich vorstellte.

"Im Mittelalter waren Ochsen wahrscheinlich noch kleiner." Aber es gebe heute nur noch wenige kleinrahmige Rassen, bedauert Rosemarie Plarre vom Fördererkreis des Museumsdorfs. Und damit befindet sich der Besucher bereits mitten drin im Mittelalter. "Gezeigt wird an einem originalen Grabungsort ein mittelalterliches Dorf inmitten landwirtschaftlicher Nutzflächen und Landschaft, wie es vor rund 800 Jahren tatsächlich ausgesehen haben könnte", erläutert Plarre. "Auf einer Fläche von etwa acht Hektar wurde versucht, die Bebauung anhand der archäologischen Funde und nach zeitgenössischen Quellen zu rekonstruieren."

Das Museumsdorf Düppel gilt als anerkanntes Zentrum für experimentelle Archäologie. Es zeigt Nachbauten verschiedener historische Häuser und deren Nutzung. Hinzu kommen Gärten und Viehweiden sowie ein Dorfplatz. Zu sehen sind vom Aussterben bedrohte Haustierrassen, wie kleinwüchsige Nachzuchten von Rindern und Schweinen sowie Schafe. Neben der Wissensvermittlung werden mittelalterliche Fertigungstechniken erforscht und durch Fachpublikationen dokumentiert.

Steglitz-Zehlendorfs Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) spricht von eine "Kleinod für den Bezirk mit hohem Bildungsauftrag" und mahnt Fördermittel nicht zuletzt für den Winterbetrieb an. Dazu bedürfe es eines festen Gebäudes. Barbara Neidel, stellvertretende Bürgermeisterin der Nachbargemeinde Kleinmachnow spricht sich dafür aus, die Angebote des Museumsdorfs für Kitas und Schulen auch durch die Nachbargemeinden verstärkt zu nutzen und noch enger zu kooperieren.

Mitglieder des Förderkreises stellen an den Wochenenden das Leben vor mehr als 800 Jahren möglichst authentisch dar und lassen sich entsprechend gekleidet bei ihrem Tagewerk in der Schmiede, beim Backen, Töpfern oder Spinnen über die Schulter schauen. Die Produkte können erworben werden. Der Förderverein bietet neben Führungen und Ausstellungen zahlreiche Veranstaltungen und Kurse an. Auch für Firmen- und Familienfeste im mittelalterlichen Stil können gebucht werden.

Bereits während der Ausgrabungen der Siedlung am Machnower Krummen Fenn in den 1960er und 70er Jahren entstand 1970 bei den Ausgräbern um den damaligen Landesarchäologen Professor Adriaan von Müller der Plan, die mittelalterlichen Häuser auf den Grundrissen wieder aufzubauen und ein Museum zum Anfassen zu errichten. Seit 1975 getragen durch seinen Förderkreis, wird das Freilichtmuseum an der Clauertstraße 11 vom Senat gefördert und ist Bestandteil der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Es finanziert sich im vor allem durch Eintrittsgelder, Zuwendungen, Mitgliederbeiträge und Spenden.

Geöffnet ist donnerstags 15 bis 19 Uhr, am Wochenende 10 bis 17 Uhr, Eintritt drei, ermäßigt 1,50 Euro, bis zwölf Jahre frei, 802 66 71, www.dueppel.de.
Michael Kahle / m.k.
Autor:

Michael Kahle aus Mitte

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