Kiez genug "verdichtet"
Bürgerinitiative lehnt Überbauung von Lidl ab
Der Bezirk will Supermärkte mit Wohnungen überbauen. 18 Standorte kommen dafür laut einem Gutachten infrage. Darunter ist auch der Lidl an der Gervinusstraße. Doch einige Anwohner lehnen das ab.
Baugrund ist knapp im Bezirk. Darum will der Bezirk Supermärkte und Discounter mit Wohnungen überbauen, sofern die Unternehmen zustimmen und die Statik es zulässt. Auch der Lidl an der Gervinusstraße könnte überbaut werden. Das jedenfalls hat ein Gutachten zum Einzelhandelskonzept des Bezirksamtes ermittelt. 143 Wohnungen könnten dort entstehen.
Die Grenzen seien erreicht
Doch die Bürgerinitiative „Gervinusstraße“ lehnt die Pläne eines mehrgeschossigen Neubaus ab. „Im Bebauungsplan ist eine Verdichtung des Grünstreifens südlich der S-Bahn Charlottenburg nicht vorgesehen“, sagen BI-Sprecher Dagmar Morath und Achim Ruppel. Denn mit der Bebauung an der Lewishamstraße in Charlottenburg und der Heilbronner Straße in Halensee seien die Grenzen erreicht. Außerdem sei die Gervinusstraße bereits heute stark befahren, als Einkaufs- und Entlastungsstraße für den Kurfürstendamm und die Kantstraße. „Das Wohngebiet darf nach unserer Auffassung nicht zusätzlich belastet werden“, so die Anwohner. Besagtes Gutachten stellt die Bürgerinitiative deshalb infrage.
Bürgerinitiative wehrte sich bereits
zweimal erfolgreich
Die Bürgerinitiative hat sich in den vergangenen Jahren bereits zwei Mal erfolgreich gegen Bezirkspläne gewehrt: Einmal ging es um den Lieferverkehr des Discounters, der auf die Rückseite verlegt wurde. Anstatt vier Einfahrten wurden am Ende nur zwei von der Gervinusstraße aus und eine dritte von der Windscheidstraße aus gebaut. Und auch gegen die Parkraumbewirtschaftung ging die BI vor. Mit Hilfe zweier Kirchengemeinden und den Fraktionen von CDU und FDP startete nach einem erfolgreichen Bürgerbegehren damals der erste Bürgerentscheid im Bezirk.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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