Wechsel bei Karstadt
Charlottenburg-Wilmersdorf hat neuen Verhandlungspartner für Städtebauvertrag
In der Causa „Wie weiter mit Karstadt“ hat das Bezirksamt einen neuen Verhandlungspartner. Mark Capital ist neue Eigentümervertretung für das Haus an der Wilmersdorfer Straße. Das soll bekanntlich für ein Bauprojekt abgerissen werden.
Das Karstadt-Haus an der Wilmersdorfer Straße hat einen neuen Verwalter. Die Mark Capital Mangement GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main hat die bisherige Managementgesellschaft Redecvo zu Jahresbeginn abgelöst. Den Wechsel gab jetzt das Bezirksamt bekannt. Kontakt sei bereits aufgenommen worden, teilte Bürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) mit, und seitens Mark Capital „konstruktive Unterstützung“ angeboten worden. Nach den bisher zähen Verhandlungen über ein tragfähiges Konzept ist das Bezirksamt darauf auch dringend angewiesen.
Mit dem neuen Management will das Stadtplanungsamt jetzt einen städtebaulichen Vertrag ausarbeiten, der konkrete Vorgaben für das geplante Bauprojekt macht. Wie berichtet will die Eigentümerin des Grundstücks nach dem Abriss des 118 Jahre alten Traditionskaufhauses dort neu bauen – für Gewerbe, Büros und Wohnen. Das Bezirksamt pocht darauf, dass nachhaltig gebaut, Umwelt und Ressourcen geschont werden. Das betreffe alle Aspekte des Bauens: von den Materialien über die Bauweise bis hin zur Nutzung des Gebäudes. So stellt sich das Bezirksamt einen Mix aus Wohnen, Gewerbe und Kultur vor. Der Städtebauvertrag soll die Grundstückseigentümerin aber auch zur Finanzierung einer Kita und einer Schule und zu einem Anteil mietpreisgebundener Wohnungen verpflichten. Außerdem soll der Neubau die "Aufenthaltsqualität an der Wilmersdorfer Straße" verbessern. Grundstückseigentümerin ist die Cofra Holding, die zu Redevco gehört. Der auf Einzelhandel spezialisierte Immobilieninvestmentmanager hatte die 22 000 Quadratmeter große Karststadt-Immobilie 2016 für seine Investoren erworben. Eigentümerin des Karstadt-Hauses ist der insolvente österreichische Immobilienkonzern Signa. Während der ersten Insolvenz des Konzerns im Jahr 2020 konnte die Charlottenburger Filiale zunächst gerettet werden. Nach einer erneuten finanziellen Schieflage wurde Ende 2022 bekannt, dass Signa den Standort Anfang 2024 schließen will. Trotz der Proteste von Mitarbeitern und Politik ist die Karstadt-Filiale nun seit Mitte Januar Geschichte.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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