Gigantisches Plakat zeigt das künftige Gesicht der Avus-Tribüne
Das größte Poster Berlins
Unternehmer Hamid Djadda will die Tribüne der Avus-Rennstrecke einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Baustelle hat er nun mit einem gewaltigen Plakat verkleidet, das zeigt, wie die Realität 2021 aussieht.
Groß denken, das ist Hamid Djaddas Ding. 2017 hat er das marode Baudenkmal an der Avus gekauft, weil ihm als Rennsportfan wegen des fortschreitenden Verfalls jedes Mal das Herz geblutet hat, wenn er daran vorbeifuhr. Das sei schließlich ein Stück Berliner Geschichte. Im vergangenen Frühjahr wurde dann das Dach abgerissen, eine sehr spektakuläre Aktion, zu der Djadda einen kleinen Empfang mit bester Aussicht auf dem Rastplatz gegenüber gab. Dort verriet er auch, was er mit den altehrwürdigen Zuschauerrängen vorhat.
Unter der Tribüne liegen Räume, die saniert und zu Büros umfunktioniert werden. Für renommierte Unternehmen oder Start-Ups der Automobilbranche. „Die sind alle schon vermietet“, gab der gebürtige Iraner nun bekannt. Zur Autobahn hin entsteht eine verglaste Kanzel mit 400 Quadratmetern Fläche. „Eine Location für Events jeder Art, ob Messe ist oder nicht.“ Auch ein Cafè ist geplant. Insgesamt möchte der 60-jährige Unternehmer rund fünf Millionen Euro in die Wiederbelebung des Kultbaus am Funkturm stecken. Mit der Planung der Umbauarbeiten betraute er den Hamburger Architekten Christoph Janiesch.
Die Baugenehmigung hat Djadda in der Tasche, die Bauarbeiten pausieren allerdings derzeit und werden erst im kommenden Frühjahr fortgesetzt, da sie aufgrund städtebaulicher Vorschriften nur in den Ferienzeiten stattfinden dürfen. Zudem musste eine fast 1000 Quadratmeter große Holzwand vor der Tribüne errichtet werden, um den fließenden Verkehr von den Bauarbeiten abzuschirmen. Und genau an dieser prangt seit dem 4. Dezember auf einer Länge von 81 Metern ein großes PVC-Plakat, das in hoch auflösendem Digitaldruck die Avus-Tribüne der Zukunft zeigt.
„Damit vorbeifahrende Autofahrer nicht zwei Jahre lang auf eine hässliche Holzwand schauen, habe ich dieses gigantisches Plakat entwerfen lassen“, sagt Djadda. Montiert wurde es durch Fassadenkletterer, was zusätzliche Absperrmaßnahmen unnötig machte. „Sobald die gesamte Tribüne verkleidet ist, hängt dort das größte Poster Berlins."
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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