Karstadt Wilmersdorfer Straße droht der Abriss
Eigentümerin will Grundstück neu bebauen

Die Karstadt-Filiale an der Wilmersdorfer Straße soll 2024 geschlossen werden. Die Eigentümerin des Grundstücks will dort dann neu bauen – für Gewerbe, Büros und Wohnen.

Der Mietvertrag von Galeria Karstadt Kaufhof läuft Anfang 2024 aus. Sollte das über 115 Jahre alte Kaufhaus in der Wilmersdorfer Straße 118 dann tatsächlich schließen, droht der Abriss. Denn die Grundstückseigentümerin will anstelle des Warenhauses neue Wohn- und Geschäftshäuser bauen. Das geht aus der Antwort des Bezirksamtes auf eine Anfrage der Grünen hervor. Den Antrag auf einen Bauvorbescheid hat die Eigentümerin demnach bereits im Bauamt gestellt.

Laut den Unterlagen plant die Investorin ein „nachhaltiges und zukunftsorientiertes Areal“ aus Holz- und Holz-Hybrid-Konstruktionen, mit hohem Biodiversitätsfaktor und nachhaltigem Energiekonzept. In weiteren Gesprächen wolle das Bezirksamt „eine weitergehende ökologische Qualität der geplanten Gebäude vereinbaren und vertraglich absichern“, so Stadtentwicklungsstadtrat Fabian Schmitz-Grethlein (SPD) in seiner Antwort. Der Abschluss eines städtebaulichen Vertrages sei vorgesehen. Der soll die Grundstückseigentümerin unter anderem zur Finanzierung einer Grundschule und einer Kita verpflichten. Die gehören zur sozialen Infrastruktur der Wohnneubauten, die an der Pestalozzistraße und Goethestraße entstehen sollen. Das Bezirksamt will dort auch einen Anteil mietpreisgebundener Wohnungen durchsetzen. Bei dem Bauvorhaben soll zudem geprüft werden, ob öffentliche Nutzungen und Orte im Sinne des Gemeinwohls integriert werden können. Auch gegen eine reduzierte Warenhausnutzung hat das Bezirksamt nichts. Auf jeden Fall aber sollte das Grundstück auch künftig „eine attraktive Magnetfunktion für die Wilmersdorfer Straße“ haben.

Im nächsten Schritt will sich das Bezirksamt mit der Investorin weiter abstimmen. Sind vertragliche Inhalte soweit gefestigt, soll das Bauprojekt im Stadtentwicklungsausschuss präsentiert werden. Nach Angaben des Bezirksamtes ist die Grundstückseigentümerin kein Unternehmen der österreichischen Signa-Gruppe, die mehrheitlich der Milliardär René Benko besitzt. Eigentümerin der Karstadt-Immobilie ist seit 2016 die Cofra Holding (unter anderem C&A), die wiederum zum Immobilienunternehmen Redevco gehört.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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