"Keine Verbesserung für den Stadtteil"
Einige Anwohner kritisieren geplante Spreebord-Bebauung

Planer schlagen begrünte Terrassen Am Spreebord vor. | Foto: Höhne Architekten
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Anwohner und Akteure der Mierendorff-Insel sind mit der aktuellen Städtebauplanung Am Spreebord nicht einverstanden. In einem offenen Brief fordern sie ein Nachbarschaftszentrum und mehr Mietwohnungen.

Seit vergangenen Sommer steht fest, wie das neue Quartier „Am Spreebord“ zwischen Spreeufer und Quedlinburger Straße stadtebäulich einmal aussehen soll. Der Siegerentwurf aus dem Architekturbüro „Stephan Höhne Gesellschaft von Architekten“ schlägt auf dem 2,8 Hektar großen Areal unter anderem vier Turmhäuser, einen Spreebord-Park und einen Wohn-Boulevard mit rund 600 Miet- und Eigentumswohnungen vor. Carsharing, Repair-Café, Spielplätze, Kita, Nachbarschaftstreffs im Freien, Gemeinschaftsgärten, Gastronomie und Büros ergänzen den geplanten Mix aus Wohnen, Gewerbe, Soziales und viel Grün.

Es regt sich Widerstand

Doch es regt sich Widerstand. Anwohner hatten den Entwurf bereits bei einer öffentlichen Infoveranstaltung als „langweilig“ und „rein auf Vermarktung ausgerichtet“ kritisiert. Und auch den überarbeiteten Entwurf, der Anfang April ohne große Gegenrede im Stadtentwicklungsausschuss präsentiert worden war, sehen die Initiative „Nachhaltige Mierendorff-Insel“ und das Insel-Zukunftsteam eher kritisch, weil er „keine Verbesserungen für den Stadtteil“ erkennen lasse.

Offener Brief an die Fraktionen der BVV

Darum haben die Initiative und das Zukunftsteam einen offenen Brief an die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) geschrieben, die über das Bauvorhaben final abstimmen. In ihrem Schreiben fordern sie zum Beispiel, dass das Haus Quedlinburger Straße 11 der Mierendorff-Insel als Nachbarschaftszentrum erhalten bleibt. Dazu sollte die Zahl der Mietwohnungen steigen – die der Eigentumswohnungen dagegen sinken. Und: „Mindestens 30 Prozent der Mietwohnungen müssen dem sozialen Wohnungsbau unterfallen.“ Außerdem sollte das neue Stadtquartier für alle durchquerbar sein, also auch für diejenigen, die dort nicht wohnen oder arbeiten. Das hatten auch einige Bezirksverordnete im digitalen Ausschuss angemahnt, ebenso wie den freien Zugang zum Spreeufer.

Im Rahmen des B-Planverfahrens folgt noch der Hochbauwettbewerb, der das konkrete Aussehen der Gebäude festlegt. Das neue Stadtquartier auf der Mierendorff-Insel baut die „Am Spreebord Projektentwicklungsgesellschaft“.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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