Vom Vorplatz zum Smart Space
Freiluftausstellung stellt Pilotprojekt für Hardenbergplatz vor

Smart Space Hardenbergplatz: Oliver Schruoffeneger und Martina Klement eröffnen die Freiluftschau.  | Foto:  Ulrike Kiefert
4Bilder
  • Smart Space Hardenbergplatz: Oliver Schruoffeneger und Martina Klement eröffnen die Freiluftschau.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Moderner und digital soll er werden, der Vorplatz vom Bahnhof Zoo. „Smart Space Hardenbergplatz“ heißt der Pilot. Eine Installation stellt das Projekt jetzt der Stadtgesellschaft vor.

Rund um den Hardenbergplatz werden zahlreiche Großbauprojekte realisiert. Auf dem Platz selbst aber tut sich bislang wenig. Den Berlinern ist er lediglich als Vorplatz vom Bahnhof Zoo bekannt, als Busdrehkreuz und Parkplatz, aber nicht als einladendes Eingangstor zur City West. Der Bezirk will das ändern. Sein Ziel ist, den Platz moderner und digitaler zu gestalten.

Passieren soll das über das Modellprojekt „Smart Space Hardenbergplatz“. Das sieht vor, den Hardenbergplatz bis 2026 „smart und flexibel“ umzugestalten. Konkret geht es um die Frage, wie man einen Stadtplatz auch mehrfach nutzen kann. Denn laut Oliver Schruoffeneger (Grüne) sei der Hardenbergplatz vor allem an den Wochenenden stark frequentiert. „Sonntags steht hier eine Riesenschlange, und die braucht viel Platz.“ Mit „Riesenschlange“ meint der Verkehrsstadtrat die Touristen und Berliner, die es bei schönem Wetter hierher zieht. „Es geht darum, den Platz aber auch unter der Woche anders und optimal zu nutzen.“ Also nicht nur für Busse oder parkende Autos. „Wie das funktionieren soll, übersteigt momentan noch die Vorstellungskraft“, so Projektleiter Schruoffeneger.

Installation mit Infotafeln, QR-Codes und Brett für Feedbacks.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Installation mit Infotafeln, QR-Codes und Brett für Feedbacks.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Das Problem ist, allen Anliegern und Playern des Platzes gerecht zu werden. Die BVG braucht den Hardenbergplatz für den Busverkehr und die Berliner Stadtmission für ihre Arbeit mit Obdachlosen. Reisende wollen dort parken und Cafés ihre Stühle rausstellen. Wie also den Platz flexibel und sinnvoll aufteilen? Helfen soll dabei eine digitale Plattform, über die die Berliner öffentliche Flächen am Hardenbergplatz temporär buchen und beim Bezirksamt Online-Anträge auf Sondernutzungsgenehmigungen stellen können. Eine Kombination aus Baustellen-Einrichtung, Informationstafeln und Sitzmöbeln an vier Orten zwischen Bahnhof Zoo, Huthmacher-Haus und dem Eingang zum Berliner Zoo stellt den Piloten noch bis Ende Oktober der interessierten Stadtgesellschaft näher vor. Über die Beteiligungsplattform mein.berlin.de können die Berliner zudem ihre Ideen und Rückmeldungen abgeben, um das Vorhaben voranzutreiben. Erste Vorschläge sind Märkte und Events, Messen und Ausstellungen, aber auch Lade- und Lieferzonen und Angebote für sämtliche Mobilitätsformen. Wobei die Grundsatzfrage beim Verteilen der Flächen ist: „Wer hat den wichtigeren und berechtigteren Bedarf?“

Das Projektteam will den Hardenbergplatz smarter machen.   | Foto: Ulrike Kiefert
  • Das Projektteam will den Hardenbergplatz smarter machen.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Die Berliner Senatskanzlei steht hinter dem Projekt und finanziert es mit. Denn der Hardenbergplatz ist eines von insgesamt fünf Projekten der Smart-City-Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“. Warum? „Weil der Hardenbergplatz nicht für seine positiven Eigenschaften bekannt ist“, so Martina Klement, seit Mai dieses Jahres Chief Digital Officer des Landes Berlin und Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung. „Wünschenswert ist deshalb, hier die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Und dabei wollen wir alle mitnehmen, die Passanten und die Geschäftsleute vor Ort.“ Sie hoffe auf „viele gute Ideen“, so Klement weiter, damit „wir in zwei Jahren erste spürbare Schritte haben“.

Außer einem innovativen Platzkonzept braucht es aber auch ein funktionierendes Flächenmanagement. „Dafür werden wir noch in diesem Jahr eine Betreibergesellschaft gründen müssen“, informiert Oliver Schruoffeneger. Die soll die Verwaltung beim Managen entlasten, denn „wir als Bezirksamt können das nicht alleine machen“. Dafür fehlten das Geld und Personal.

Vom Bund bekommt der „Smart Space Hardenbergplatz“ fast vier Millionen Euro. Der Bezirk hatte sich vor zwei Jahren um das Modellprojekt erfolgreich beworben. Die gerade eröffnete Freiluftausstellung präsentiert das Projekt nun erstmals der Öffentlichkeit.

Mehr Informationen stehen hier: gemeinsamdigital.berlin.de/de/smart-space-hardenbergplatz.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 542× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 831× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.