Rahmenplan für neues Stadtquartier
Fünf Hochhäuser für die Hertzallee

Keine Bänke, viel Beton und Verkehr: Der Hardenbergplatz wirkt wenig einladend. Auch das soll sich ändern. | Foto: Ulrike Kiefert
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In der City West geht es hoch hinaus. Fünf neue Hochhäuser sind an der Hertzallee geplant. So sieht es der Rahmenplan vor, den der Senat jetzt für das Areal „Hertzallee und Hardenbergplatz“ beschlossen hat.

Ursprünglich war in der City West nur ein Hochhaus geplant. Der 209 Meter hohe Wolkenkratzer nach einem Entwurf des Architekten Christoph Langhof sollte neben dem Zoo-Eingang platziert werden. Der Bezirk lehnte den Plan damals ab. Nun sollen es gar fünf Hochhäuser werden – zwischen 60 und 110 Meter hoch. Das geht aus dem Rahmenplan des Senats für den „Bereich Hertzallee und Hardenbergplatz“ hervor.

Campus, Wohnen und Arbeiten

Der wurde auf Vorlage von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) jetzt beschlossen und soll Grundlage für die weitere Planung und städtebaulichen Entwicklung eines gemischten Quartiers mit Campus, Wohnen, Arbeiten und Freiraumflächen werden. „Wir beleben das Herz der City West weiter“, wirbt Geisel für das Großprojekt. „Das Areal rund um den Bahnhof Zoo braucht dringend eine städtebauliche Verbesserung. So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.“ Zwischen Fasanenstraße und Bahnhof Zoo entstehe ein Stadtviertel mit Uni-Gebäuden für die TU Berlin, Wohnungen, Kitas, Freiflächen, Plätzen und gemischter urbaner Nutzung. Damit alles, was geplant ist, auch Platz findet, sollen nun fünf Hochhäuser kommen, „die Berlin ein großstädtisches Gesicht verleihen“, so Geisel weiter.

Mehr Platz für Forschung

Vier der Hochhäuser, die der Rahmenplan „Hauptschwerpunkte der stadträumlichen Verdichtung“ nennt, werden zwischen Fasanenstraße, Landwehrkanal, S-Bahndamm und der nördlichen Hertzallee gebaut. Das höchste misst 110 Meter, das niedrigste 75 Meter (KI-Tower für TU). Ein weiteres Hochhaus ist mit einer Höhe von 65 Metern auf dem Areal südlich der Hertzallee zwischen Jebens-, Fasanen- und Hardenbergstraße geplant. Insgesamt ist das neue Stadtquartier rund 20 Hektar groß und umfasst neben dem Hardenbergplatz die beiden Blöcke nördlich und südlich der Hertzallee bis zur Fasanenstraße. Auf dem größeren Teil des Areals nördlich der Hertzallee entstehen neue Gebäude für die TU und Studenten-Appartments. Zwei der TU-Gebäude werden an der Fasanenstraße bereits gebaut: das neue Mathematikgebäude und das Interdisziplinäre Zentrum für Modellierung und Simulation (IMoS). Letzteres feierte im vergangenen August Richtfest. In den drei anderen Hochhäusern nördlich der Hertzallee ist eine urbane Mischnutzung mit Büros, Wohnungen, Kitas und verschiedenen Erdgeschoss-Nutzungen vorgesehen. Direkt an der Hertzallee kommt ein neuer Stadtplatz hin.

Hardenbergplatz soll aufgewertet werden

Die Bus-Endhaltestelle der BVG wird von der Hertzallee an das Viadukt der S-Bahn verlegt. Dort soll ein Busdepot mit Ladestation für die E-Bus-Flotte gebaut werden. Der wenig einladende Hardenbergplatz vor dem Bahnhof Zoo wiederum wird als Entree in die City West verkehrlich neu konzipiert – mit mehr Grün und weniger Parkplätzen. Verkehr und Promenade sollen künftig klar voneinander getrennt sein.

Die Pläne für das neue Stadtquartier reichen länger zurück. 2016 hatte der Senat dem Bezirk das Bebauungsplanverfahren für den Hardenbergplatz plus Hertzallee Nord und Süd entzogen, mit dem Ziel, es beschleunigen zu wollen. Ende 2017 setzte der Senat das Areal rund um den Bahnhof Zoo als „Gebiet mit außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung“ fest. 2018 startete dann das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans. Es folgten Städtebau-Untersuchungen und Abstimmungen mit den öffentlichen und privaten Grundstückseigentümern, darunter die Bezirke Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf. Mit dem Rahmenplan soll das B-Planverfahren laut Senat nun weiter konkretisiert und Baurecht geschaffen werden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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