Grüne Kiezmitte mit Pergola
Für den Stadtplatz Wundtstraße liegt der finale Entwurf vor

Zufrieden mit dem Ergebnis: Carsten Zehner, Daniel Philip und Christian Bade (von links). | Foto:  Ulrike Kiefert
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Nach zwei Workshops steht der finale Entwurf für den neuen Stadtplatz am Horstweg jetzt fest. Der Platz bekommt Parkcharakter mit viel Platz zum Verweilen.

Autofrei, viel Grün und Sitzinseln: Der angedachte Stadtplatz an der Kreuzung Horstweg und Wundtstraße im Klausenerplatzkiez bekommt Parkcharakter. Das ist das Ergebnis zweier Beteiligungsworkshops, die jetzt mit dem finalen Entwurf endeten. Die Ideen für einen Spielplatz, reinen Zierplatz oder Brunnenplatz sind damit vom Tisch. „Wir haben jetzt ein klares Konzept“, sagte Uwe Eichhorn, Landschaftsarchitekt des vom Bezirksamt beauftragten Planungsbüros Topos. Viele Kompromisse hätten zu diesem Ergebnis geführt.

Vom Topos-Entwurf, der im vorigen September öffentlich vorgestellt wurde, weicht die geplante neue grüne Kiezmitte nicht großartig ab. Auch damals stand bereits fest, die Dreiecksinsel soll zum Platz der Begegnung für alle Anwohner des ruhigen Wohnviertels werden. Zusammengefasst soll der Kiezplatz so aussehen: Rund um die alte Eiche in der Mitte wird es rasengrün. Zwei neue Bäume kommen hinzu, ebenso wie eine Pergola, eine Sitztruhe mit Stauraum und ein Trittsteinweg. Eine Liegewiese wird aus der leicht erhöhten Mittelinsel aber nicht – und auch keine Rodelbahn, wie so manch einer befürchtete. Eine Sitzecke mit Tischen, eine Tischtennisplatte, Pflanzinsel und Tiefbeete, die das Regenwasser auffangen sollen, sind drumherum geplant. Um die Pflanzinseln mit pflegeleichten Frühblühern, mehrjährigen Stauden, Gräsern, Kräutern, niedrigen Rosen und Bodendeckern kümmern sich die Anwohner, das Grünflächenamt und die Berliner Wasserbetriebe. „Der Platz soll zu jeder Jahreszeit schön aussehen, auch im Winter“, erklärte Mona Kerkow von Topos die bunte Mischung. In der Summe werden rund 60 Prozent der Platzfläche entsiegelt.

Der Stadtplatz im Klausenerplatzkiez im finalen Entwurf.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Mitgedacht wurde auch eine sieben Meter breite und zwölf Meter lange Aufstellfläche für die Feuerwehr. Die Kehre entsteht nördlich des Platzes. Dort entfällt der kleine Wendehammer, der große rückt einige Meter weiter weg. Die Wundtstraße wird wie geplant vom Stadtplatz abgehängt, der Horstweg verengt und die Parkplätze weggenommen. Die aktuelle Pollerparade verschwindet wieder. Farbig unterschiedliche Pflaster und bis zu 70 Zentimeter hohe Abgrenzungen rund um die Beete sollen Autofahrern signalisieren, dass hier der Stadtplatz beginnt und kein Durchkommen ist. Neu verlegt werden unter anderem sickerfähiges Natursteinpflaster, Asphalt mit Possehlbelag und grobes Öko-Pflaster. Die Charlottenburger Platte und das Mosaik mit taktilem System bleiben als Bestandspflaster liegen. Über einen sogenannten Versorgungspoller nordwestlich nahe Horstweg können die Anwohner Wasser ziehen. Auch einen Trinkbrunnen mit Entwässerungsmulde soll es geben. Ein größerer Brunnen ist zu teuer. Die Lücken zwischen den Gasleuchten am Horstweg sollen LED-Leuchten im historischen Look ersetzen. „Neue Anschlüsse für Gasleuchten gibt es nicht mehr“, erklärte Umweltstadtrat Oliver Schruoffeger (Grüne) einem unzufriedenen Anwohner. Ein junger Mann schlug vor, sogenannte I-Inc-Displays über den Platz zu verteilen. „Dort könnte jeder eine Nachricht hinterlassen“, sagte Can Döbler. Etwa, wo Müll herumliegt oder wann man sich abends mal wieder treffen will.

Stadtplatz-Initiative ist zufrieden

Im Fazit kam der finale Entwurf bei allen Zuhörern gut an. Auch bei der Stadtplatz-Initiative Horstweg/Wundtstraße. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte etwa Carsten Zehner. Christian Bade meinte: „Der Entwurf ist so gut, dass es auch ohne den gewünschten Brunnen geht.“ Und Daniel Philip, der am Horstweg wohnt, kommentierte Richtung Topos und Bezirksamt: „Sie haben alle Bedenken von 2013 vom Tisch gewischt, dass ich fast euphorisch bin.“

Wie geht es jetzt weiter? Bis zum Herbst soll die Ausführungsplanung vorliegen, damit der Bau Anfang 2024 vergeben werden kann. „500 000 Euro haben wir nächstes Jahr für den Stadtplatz im Haushalt, die müssen verbaut werden“, sagte Oliver Schruoffeneger. Insgesamt seien eine Million Euro reserviert, auch vom Senat. „Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Million ausreicht.“ Mehr Geld habe man jedoch nicht, erklärte der Stadtrat. Man wolle jetzt aber anfangen. „Es kann sein, dass einige Elemente erst nach einem Jahr kommen, wenn der Platz fertig ist.“ Weitere öffentliche Beteiligungsrunden sind nicht angedacht. Uwe Eichhorn bot der Stadtplatz-Initiative aber „informelle Gespräche bei einem Kaffee an“. Um Detailfragen für die Ausführungsplanung zu klären.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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