Grüne wollen dem Investor scharfe Grenzen setzen

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Charlottenburg. Überall in der City West kommen hochkarätige Projekte zur Reife. Aber ausgerechnet im Herzen klafft weiter ein dunkler Fleck. Investor Ballymore macht noch keine Anstalten, den Umbau des maroden Ku’damm-Karrees starten zu lassen, da erhöhen die Grünen den Druck.

Es ist still geworden um den letzten großen Sorgenfall im Zentrum Charlottenburgs. Und auch mehr als ein Jahr, nachdem die irische Gesellschaft Ballymore einen 500 Millionen Euro teuren Totalumbau des Ku’damm-Karrees nach den Plänen von Stararchitekt David Chipperfield verkündet hat, ist kein Fortschritt erkennbar.

Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) dürften mit Ballymore wohl noch harte Verhandlungen ins Haus stehen. Und was die Grünen-Fraktion der BVV ihm dabei an die Hand geben will, ist ein Katalog mit Forderungen.

So soll der Verbleib der Ku’damm-Theater durch einen Eintrag der kulturellen Nutzung in das Grundbuch und das Festsetzen von bezahlbaren Mieten gesichert werden. Weiterhin fordern die Grünen das Errichten einer Eingangshalle für die Theater am Kurfürstendamm, einen öffentlichen Durchgang zur Uhlandstraße und einen "bewohnbaren Charakter" am dort entstehenden neuen Stadtplatz sowie den Umbau des Hochhauses nach ökologischen Kriterien.

Dass er bei den Iren mit dieser Liste auf Gegenliebe stoßen wird, daran hat Stadtrat Schulte Zweifel. "Im ungünstigsten Fall würde gar nichts passieren", warnt er davor, den Verhandlungspartner zu überfordern. "Wir müssen uns also fragen, wo wir die Prioritäten setzen."

Auch Grünen-Bürgerdeputierte Sibylle Centgraf erwartet keinen 100-prozentigen Erfolg. "Es geht hier zunächst um politische Forderungen", warnt sie davor, sich bereits vor dem Poker kleinzureden.

Inwiefern die Wunschliste im Ausschuss für Stadtentwicklung überhaupt Zuspruch findet, bleibt zunächst offen. Bislang stört sich die CDU an missverständlichen Formulierungen. Was unter "bezahlbaren Mieten" zu verstehen sei, gehe nicht aus dem Papier hervor, kritisiert der Bürgerdeputierte Jürgen Lausch. In der nächsten Sitzung des Ausschusses am 9. Juli wird sich zeigen, wie die Verantwortlichen an ihrem Antrag feilen - und ob die Endfassung Erfolg hat.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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