Grundstein für das Hochhaus "Upper West" gelegt

Titan neben dem Zoofenster: Investor Strabag feierte Grundsteinlegung für das Upper West. | Foto: Simulation: Strabag Real Estate
4Bilder
  • Titan neben dem Zoofenster: Investor Strabag feierte Grundsteinlegung für das Upper West.
  • Foto: Simulation: Strabag Real Estate
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. 119 Meter hoch und 250 Millionen Euro teuer: Mit dem "Upper West" wächst bis Anfang 2017 das dritthöchste Gebäude Berlins aus einem Baukrater empor. Investor Strabag beschert der City West damit zusätzlichen Glanz. Doch dafür wird es in der Gedächtniskirche ein wenig dunkler.

Was sich weit über die abgebrochene Spitze des alten Kirchturms erheben wird, ist zunächst einmal vier Geschosse tief. Die Baugrube der neuesten Landmarke am Zoo: ein schrundiges Loch voller Rohre und Stützen. Am Grund parken die Bagger, sammeln sich die Bautrupps des Generalunternehmers Züblin. Und seit wenigen Tagen lagert hier, auf dem Boden der kommenden Tatsachen, auch der Grundstein des Hochhauses "Upper West".

Von nun an geht es steil empor. Aus 40 000 Kubikmeter Beton und 7000 Tonnen Stahl fertigt die Züblin AG, so verspricht es Vorstand Jörn Beckmann, eine weitere Attraktion des wiedererblühenden Westens. Als Hauptmieter gilt die Hotelkette Motel One, welche die ersten 18 Etagen bezieht.

"Ein solch teures Projekt ist nur möglich, wenn es gelingt, bonitätsstarke Mieter zu finden", erklärt Thomas Hohwieler, Geschäftsführer des Investors Strabag Real Estate. Wegen der Zentralität des "Upper West" habe man von Anfang ein Gästehaus-Konzept geplant, und mit 585 Zimmern entsteht nun immerhin die bislang größte Motel One-Niederlassung Europas. Ganz oben: eine öffentlich zugängliche Skybar. Dazu vermietet man Bürofläche, im Riegelgebäude zum Ku’damm wird Einzelhandel heimisch. Anfragen namhafter Interessenten liegen bereits vor, versichert Hohwieler: "Lassen Sie sich überraschen, wer es wird."

Im Budget inbegriffen ist auch ein Kunstprojekt, das der Baustelle ein ansehnlicheres Antlitz schenken soll. Was genau die Passanten erwartet, ergibt sich in Zusammenarbeit mit dem Bezirk. So spricht dann Senatsbaudirektorin Regula Lüscher auch von einer Kooperation "mit viel Vision".

Nach sage und schreibe 14 Jahren Planung komme nun endlich der Entwurf des Architekten Christoph Langhoff zur Geltung. Viel Zeit verstrich mit dem spitzfindiges Ringen um Details. Lüscher erinnert sich noch an die Debatte, "wie eckig eine runde Ecke sein darf". Hinzu kamen Diskussion um die Beschaffenheit des Glases sowie die Verträglichkeit mit dem Zoofenster und anderen Fixpunkten der Charlottenburger City.

Wie ein zweites Ausrufezeichen nimmt der schwungvoll gezeichnete Glasturm neben dem sandsteinernen Zoofenster bald Form an - und dürfte in Egon Eiermanns "Blauer Grotte" in der Gedächtniskirche für Schatten sorgen: "Die Westsonne wird dort nicht mehr optimal einfallen. Das ist ein Wermutstropfen", bestätigt Lüscher die Befürchtungen von Pfarrer Martin Germer. Eine zunächst unerfreuliche Situation, aber zugleich auch eine Aufforderung zur Besinnlichkeit: Umso knapper die Stunden, in denen das Licht ungehindert einströmt, glaubt Lüscher, desto kostbarer werden sie sein.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 195× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 516× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 489× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 915× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.