Wo Wissenschaftler bald forschen
Neubau auf dem TU-Campus Ost feiert Halbzeit

Der Forschungsneubau der TU bekommt die Richtkrone aufs Dach. Dort werden künftig Spitzenforscher arbeiten.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Zwischen Landwehrkanal und Universitätsbibliothek zieht die Technische Universität (TU) Berlin an der Fasanenstraße zwei neue Gebäude hoch: für den Fachbereich Mathematik und für das Interdisziplinäre Zentrum für Modellierung und Simulation (IMoS). Letzteres feierte jetzt Richtfest.

Wie plant man ein neues Stadtquartier verkehrsgerecht und klimaneutral? Wie können Gasturbinen nachhaltig mit Wasserstoff betrieben werden? Und wie kann der 3D-Druck beim Produktdesign helfen? Das wollen Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) im IMoS erforschen – mit Modellen und Simulationen, mit Hightech und künstlicher Intelligenz.

Campusplatz mit öffentlichem Durchgang

Bis es so weit ist, wird es aber noch bis Ende dieses Jahres dauern. Das neue Zentrum für die Spitzenforschung bekam jetzt erst mal die Richtkrone aufs Dach. Zusammen mit dem größeren Mathematik-Gebäude entsteht es gerade auf dem Areal der Campus-Erweiterung Ost der TU an der Fasanenstraße. Generalplaner sind die Code Unique Architekten aus Dresden, die sich beim EU-weiten Wettbewerb durchgesetzt haben. Ihr Entwurf hatte vor allem wegen seiner städtebaulich offenen Struktur für den neuen Campus überzeugt. So reihen sich die beiden Solitäre um einen grünen Innenhof und öffnen sich im Erdgeschoss weiträumig hin zum Campusplatz mit öffentlichem Durchgang. Auf den begrünten Flächen zwischen beiden Gebäuden und im Innenhof soll das Regenwasser laut Planern komplett versickern. Die lamellenartigen Fassaden sorgen für Schatten und sommerlichen Hitzeschutz. Dreifach verglaste Fenster halten den Straßenlärm draußen, und Schalldämmlüfter mit Wärmerückgewinnung garantieren in den Büros auch bei geschlossenen Fenstern den Luftaustausch. Im IMoS sind auf rund 6000 Quadratmetern 3D-Labore, Rechnerräume, eine Graduiertenschule sowie Büro- und Besprechungsräume für die interdisziplinären Forscherteams untergebracht. Der Neubau für Mathematik, der nächstes Jahr im Rohbau fertig sein soll, beherbergt auf knapp 15 000 Quadratmetern Hörsäle, zentrale Lehrbereiche, eine Fachbibliothek, eine Caféteria und Büroräume für die Lehrkräfte.

Der neue Uni-Campus wird seit 2018 auf Antrag der TU im beschleunigten Verfahren geplant. Grundlage ist der städtebauliche Masterplan „Campus Ost“. Ende 2019 wurde die Baugrube ausgehoben, der Rohbau fürs IMoS begann Anfang 2020. Der Forschungsneubau wird knapp 57 Millionen Euro teuer. Davon zahlen der Bund und das Land Berlin je 17,2 Millionen Euro. Die TU investiert knapp 22,4 Millionen Euro. Beide Gebäude kommen inzwischen auf mehr als 150 Millionen Euro. Ursprünglich war man von 142 Millionen Euro ausgegangen. Bis Ende 2022 soll das gesamte Ensemble stehen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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