Parkpflegewerk greift: Lietzenseepark wächst zum Schmuckstück heran
Charlottenburg. Im Lietzenseepark ist es schön. Für die vielen Berliner, die ihn zur Erholung nutzen, ist das eine Selbstverständlichkeit. Doch hinter der schmucken, denkmalgeschützten Parkanlage stecken natürlich viel Planung, viel Teamwork und viel Arbeit. An einem „Runden Tisch“ trafen sich jetzt alle, die für die kleine Wohlfühloase zwischen Kaiserdamm und Neuer Kantstraße verantwortlich sind, um weitere Erhaltungs- und Verschönerungsmaßnahmen zu besprechen.
Gartenkunstexperte Dietmar Land wurde vor drei Jahren vom Bezirksamt mit dem Entwurf eines Parkpflegewerks betraut und versucht seither, den Erhalt und die Entwicklungsmöglichkeiten des Parks mit den Interessen des Amts für Denkmalschutz, des Umweltamtes und der Bürger unter einen Hut zu bringen. Sechs Aktenordner umfasst das Skript mittlerweile. Kräftig unterstützt wird er dabei von den beiden Initiativen „Bürger für den Lietzensee“ und „ParkHaus Lietzensee“.
Beteiligte am "Runden Tisch"
Am „Runden Tisch“ mit Vertretern aller Parteien wurde über die nächsten Maßnahmen gesprochen. Ganz oben auf der Agenda steht die Verbesserung der Wasserqualität. Dazu soll dem See demnächst über einen Tiefenbrunnen frisches, sauerstoffreiches Wasser zugeführt werden. „Das ist eine Sofortmaßnahme gegen das Geruchsproblem, das wir jedes Jahr ab August wegen der Algenbildung haben“, erklärte Land. Eine längerfristige Lösung des Problems untersucht gerade ein Büro für Wasserökologie. „Repariert doch einfach die kleine Kaskade, dann braucht man keinen Tiefenbrunnen“, merkte ein Bürger an. Leichter gesagt als getan. 200 000 Euro würde die Instandsetzung des seit etwa zehn Jahren defekten Bauwerks kosten, einen entsprechenden Finanzierungsantrag hatte die BVV aufgrund der angespannten Haushaltslage abgelehnt.
Müllentsorgung ist Thema
Ebenfalls noch in diesem Jahr soll die verwitterte Pergola an der großen Kaskade ganz im Süden des Parks erneuert werden. Und auch bezüglich der von den Bürgerinitiativen oft bemängelten Müllentsorgung tut sich etwas: „Wir befinden uns in Verhandlungen mit der BSR, die das im Rahmen eines Modellversuchs eventuell ab Januar 2018 übernehmen könnte.“
Die To-Do-Liste des Parkpflegewerks ist lang, die finanziellen Mittel des Bezirks sind knapp. „Wir können sie deshalb nur nach und nach abarbeiten“, erklärte Dietmar Lang. Für die Reparatur der kleinen Kaskade – ein echtes Anliegen der Bürger – hat der Gartendenkmalpfleger einen Plan B: „Ich würde gerne zusammen mit den Bürgerinitiativen überlegen, welche Stiftung man anschreiben und um Unterstützung bitten könnte.“ maz
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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