"Wir werden uns durchrobben"
Projekt Inselrundweg im Mierendorffkiez wird konkret
Der Rundweg auf der Mierendorff-Insel soll grüner, schöner und vor allem „erlebbar“ werden – mit Kunstobjekten, Sportgeräten und neuen Bäumen. Das Projekt ist nicht neu. Nun aber zeigen fünf Schausäulen auf dem Mierendorffplatz, was genau geplant ist und wann es losgeht.
Die Ausstellungseröffnung war gut besucht. Zahlreiche Bewohner nutzten den Termin, um sich an den Schaukästen auf dem südlichen Mierendorffplatz über die ehrgeizigen Pläne für den Rundweg zu informieren. Planer standen für Nachfragen bereit und Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) erläuterte den aktuellen Stand.
Der rund fünf Kilometer lange Rundweg, der entlang der Wasserkante verläuft, soll zum Kunst- und Bewegungsparcours werden und zwar in zehn Abschnitten. Die Vorplanungen sind beendet. Soweit bekannt. Jetzt aber wird es konkret. Noch in diesem Jahr soll es losgehen. „Wir beginnen mit zwei Bereichen, der Insel-Spitze Tegeler Weg und dem Grillplatz am Goslarer Ufer“, informierte Stadtrat Schruoffeneger. Die anderen Abschnitte folgen sukzessive. „Die nächsten sechs, sieben Jahren werden wir uns durchrobben und dann hoffentlich mit allem fertig sein“, so er Stadtrat. Das „hoffentlich“ schwang mit, weil es auf dem Weg einige Hindernisse wegzuräumen gilt. Je nach Breite ist technisch nicht alles machbar, was sich Planer und Anwohner vorstellen. „Teilweise können wir auch nicht sofort bauen, weil es dort private Bauvorhaben gibt“, so der Stadtrat. Andernorts stehen erst behutsame Ufersanierungen an. Und an der Inselspitze Spreekreuz, die zur „Insel-Terrasse“ mit aufgepeppter Pergola und Sitzgelegenheiten werden soll, muss ein privater Bauherr noch davon überzeugt werden, einen öffentlichen Weg anzulegen. All das sind Gründe, warum der Rundweg abschnittsweise erneuert wird.
Doch zurück dahin, wo es losgeht. Die Insel-Spitze Tegeler Weg soll wegen ihrer exponierten Lage am nordwestlichen Zipfel zum Blickfang werden. Highlight und neues Wahrzeichen ist ein großformatiges Kunstwerk, für das in Kürze ein Wettbewerb startet. Damit die Insel-Spitze auch Grün- und Erholungsfläche bleibt, will das Bezirksamt das dortige Hundauslaufgebiet aufheben.
Der Grillplatz am Goslarer Ufer wird räumlich neu aufgeteilt und zwar für Sport, Veranstaltungen und Grillen. Für den Sportbereich schlagen die Planer neben Geräten eine witterungsgeschützte Unterführung der S-Bahntrasse vor. Die könnte später zum Skate- und Kletterpark werden. Eine Sitztribüne mit multifunktional nutzbarer Vorfläche und befestigte Grillstationen mit Sitzmöbeln sind ebenfalls vorgesehen – damit der Rasen nicht zerstört und nicht wild gegrillt wird.
Für die ersten Abschnitte fließen 3,5 Millionen Euro als SIWANA-Mittel vom Land. Was die Gesamtmaßnahme kostet, ist noch nicht abschätzbar. Die fünf Schausäulen bleiben bis Ende Oktober auf dem Mierendorffplatz stehen. Wer will, kann Lob, Hinweise und Kritik zu Papier bringen und vor Ort in einen Briefkasten stecken. Stift und Papier hängen daneben. „Diese Hinweise werden wir aufnehmen“, versprach Martin Seebauer, Geschäftsführer vom Planungsbüro SWUP-GmbH. Die Landschaftsarchitekten und Stadtplaner erarbeiten seit 2019 das Konzept für den Rundweg im Auftrag des Bezirksamts. „Aber nicht im stillen Kämmerlein, sondern gemeinsam mit den Bewohnern“, so Seebauer. Die Inselbewohner wiederum vertritt der Verein „DorfwerkStadt“. Der setzt sich seit Jahren für eine nachhaltige Mierendorff-Insel ein.
Alles Wichtige zum Projekt findet sich hier: www.mein.berlin.de.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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