Enttäuschung über zu wenig Wohnungen im Bauausschuss
Projektentwickler Centrum stellt Pläne für Spreestadt-Grundstück vor

Das Ufer der Spree ist die perfekte Wohnlage. Investor Centrum plant aber auf dem Areal rechts vorwiegend Gewerbe und Büroeinheiten.  | Foto: Matthias Vogel
2Bilder
  • Das Ufer der Spree ist die perfekte Wohnlage. Investor Centrum plant aber auf dem Areal rechts vorwiegend Gewerbe und Büroeinheiten.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Während der jüngsten Bauausschusssitzung hat der Projektentwickler Centrum seine Pläne für eine Teilfläche der Spreestadt vorgestellt. Der Vorschlag stieß auf Skepsis, Mitglieder des Gremiums wünschen sich mehr Wohnungen.

Grundsätzlich ist man froh im Rathaus, dass überhaupt etwas geschieht. Das Areal zwischen Spree und der Gutenbergstraße unterliegt keinem ganzheitlichen Konzept, das betreffende Grundstück wechselte vor dem Kauf durch den Investor Centrum mehrfach den Besitzer – und mit ihm auch die geplante Nutzung. Mal hätten Wohnungen gebaut werden sollen, dann Gewerbe, dann Büros. Centrum präsentierte nun eine Mischung davon.

Nach den Plänen von Architektin Barbara Elwardt soll ein u-förmiger, als Blockrand zur Gutenbergstraße fungierender und zur Spree hin geöffneter Gebäude-Komplex mit sechs Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss entstehen, analog zur Bebauung des im Westen angrenzenden Nachbargrundstücks. Eine Tiefgarage ist geplant, erschlossen über die Gutenbergstraße. Hinzu gesellt sich ein zehngeschossiger Wohnturm für studentisches Wohnen und Gewerbe im Erdgeschoss. Der Turm orientiert sich in Bauart und Höhe ebenfalls an der bestehenden Bebauung: Entlang der Spree in nordwestlicher Richtung stehen schon drei Solitärbauten. 110 bis 130 Studentenwohnungen möchte der Investor in dem Wohnturm unterbringen, jeweils zwischen 18 und 22 Quadratmeter groß. „Das macht wegen der Nähe zur TU auch Sinn“, sagte Elwardt.

Weniger Büros,
dafür mehr Wohnungen gefordert

Im „U“ sehen die Centrum-Pläne ausschließlich Büro- und Gewerbeeinheiten vor und genau das passte den Ausschussmitgliedern und auch Grünen-Baustadtrat Oliver Schruoffeneger nicht: „Gerade zur Spree hin ist das beste Wohnlage.“ Lediglich 23 Prozent der Baumasse wären dem Wohnen gewidmet, zu wenig, so der Tenor. Eine große Überraschung dürfte das Ansinnen des Investors nicht gewesen sein und auch Elwardt betonte: „Die Centrum ist ein Gewerbeentwickler.“ Niklas Schenker (Linke) stellte die Notwendigkeit weitere Büros im Bezirk in Frage und forderte mehr Wohnungen. Das überprüft das Bezirksamt nun. Christoph Brzezinski (CDU) begrüßte die Pläne von Centrum ausdrücklich, lange genug sei schließlich gar nichts geschehen. „Ich bin auch froh, dass überhaupt Wohnungen geplant werden sollen. Von unserer Seite aus könnten das aber auch mehr sein.“

Das Ufer der Spree ist die perfekte Wohnlage. Investor Centrum plant aber auf dem Areal rechts vorwiegend Gewerbe und Büroeinheiten.  | Foto: Matthias Vogel
Das Grundstück des Projektentwicklers Centrum ist rot markiert. Gerade an der Spitze des rechten Schenkels der u-förmigen Bebauung wünscht sich der Bauausschuss Wohnungen anstatt Büros.  | Foto: Elwardt & Lattermann Gesellschaft von Architekten mbH
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 168× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 851× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.923× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.