Rattenbefall im Bezirk auf gleichbleibendem Niveau

In Berlin ist die Anzahl der Fälle von Rattenbekämpfungen seit dem Jahr 2013 stetig gestiegen. Für den Bezirk lässt sich nach Angaben des Gesundheitsamtes dieser Trend nicht bestätigen.

Eltern und Kinder können ein Lied davon singen: Rattenbefall ist in Charlottenburg-Wilmersdorf ein Thema. In den vergangenen Jahren mussten die Spielplätze im Lietzenseepark, an der Gervinusstraße und auf dem Olivaer Platz wegen der Nager gesperrt werden. Besonders wohl scheinen sich die Ratten auf dem Spielplatz am Klausenerplatz zu fühlen, der seit 2016 gleich dreimal von ihnen heimgesucht wurde und deshalb nicht nutzbar war. Laut des aktuellen Berichts über die dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) übermittelten Daten hat die Zahl der Rattenbekämpfungsmaßnahmen in Berlin im Jahr 2017 (10 022) im Vergleich zum Vorjahr (9114) um neun Prozent zugenommen. Zwar gab es auch in Charlottenburg mehr Fälle – 2016 waren es 599, im vergangenen Jahr 648 –, "aber das schwankt einfach, 2015 waren es deutlich mehr als 2016", sagt Irina Zuschneid, Ärztin für Infektionsschutz am Gesundheitsamt. Eine durch Rattenkot oder -urin übertragene Krankheit wie die Leptospirose oder der Hanta-Virus sei 2017 in ganz Berlin nicht vorgekommen. Grund zur übertriebener Sorge gibt es also nicht, zumal nach Einschätzung des LAGeSo die Ursachen für den Trend nicht genau definiert werden können. Gemäß des Berichts könnten die Gründe für mehr gemeldete Fälle von Rattenbefall die verbesserte Umsetzung der Anzeigepflicht, eine Optimierung der Zusammenarbeit mit den Schädlingsbekämpfern, eine geänderte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit oder letztendlich eine Zunahme der absoluten Rattenanzahl sein. Im Berliner Durchschnitt wurden 2017 die meisten Rattenplagen auf Frei- und Grünflächen bemerkt und gemeldet, im Bezirk 99-mal. "Wir rufen dann das Gesundheitsamt an und das sorgt dafür, dass die Kammerjäger ausrücken", sagt Walter Schläger, Leiter des Grünflächenamtes. Oft würde von ihm dann gewünscht, das Grün an den entsprechenden Stellen zurückzuschneiden. Aber: "Zum einen hätten wir dann bald ein strauchfreies Berlin, zum anderen ist Dickicht nicht der Grund für das vermehrte Auftreten von Ratten." Es sei der Mensch, der seine Nahrungsreste liegenlasse oder auch unverpackt in den Müll werfe und damit die Nager anlocke. Irina Zuschneid: "Wer Vögel füttert, meint es sicher gut, aber das schmeckt eben auch den Ratten."

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.