Aus für Traditionshaus
RBB will sein Fernsehzentrum an der Masurenallee loswerden

Der RBB will sein Fernsehzentrum an der Masurenallee aufgeben. Grund sind unter anderem die hohen Kosten. Bis 2032 sollen die Pläne umgesetzt sein.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) steckt finanziell in der Krise und will daher sein Fernsehzentrum an der Masurenallee verkaufen. Darüber berichtete der Sender nach einem Gespräch mit RBB-Intendantin Ulrike Demmer. Die Entscheidung zum Verkauf des 14-stöckigen Hochhauses, das neben dem Haus des Rundfunks liegt, soll nach intensiven Diskussionen getroffen worden sein. Ziel ist demnach, das Fernsehzentrum und das Parkhaus zu verkaufen. Die nötigen Prüfungen seien bereits beauftragt, heißt es. Eine Prognose zum möglichen Verkaufserlös wollte die Intendantin nicht abgeben.

Mit dem Verkauf will der RBB seine Finanzen konsolidieren. Denn der Unterhalt des Sendehauses ist teuer. Ab 2025 werden demnach dafür jährlich rund zwölf Millionen Euro Mehrkosten erwartet. Insgesamt räumt der Sender rund 56 000 Quadratmeter Büro- und Studioflächen an der Masurenallee. In Berlin will er künftig nur noch im Haus des Rundfunks arbeiten.

Das etwa 70 Meter hohe Fernseh-Hochhaus zwischen Masurenallee und Kaiserdamm wurde von 1965 bis 1970 von Robert Tepez für den damaligen SFB gebaut. Bereits 1960 hatte der Sender Freies Berlin einen Wettbewerb für ein neues Fernsehzentrum ausgeschrieben, nachdem das Fernsehen immer wichtiger und das Deutschlandhaus zu klein wurde. Aus dem Wettbewerb ging ein Entwurf von Bodo Fleischer als Sieger hervor, aber der SFB holte sich Rat bei der britischen BBC. Die favorisierte den zweiten Preisträger Robert Tepez, dessen Entwurf dann auch umgesetzt wurde. Die Grundsteinlegung war 1965. Nach zehn Jahren Planung und Bauzeit wurde das Hochhaus 1970 fertig gestellt. Das denkmalgeschützte Haus des Rundfunks wiederum gehört zu Europas ältesten Rundfunkhäusern. Erbaut wurde es nach den Plänen des Architekten Hans Poelzig und 1931 nach zwei Jahren Bauzeit eingeweiht. Es gilt bis heute als eines der Vorzeigebauten der Moderne. Seine imposante Fassade ist mit schwarzen Klinkersteinen und rotbraunen Keramikfliesen versetzt. Und auch innen beeindruckt der Bau mit seinen zwei Sendesälen, die auch für Konzerte und Radiomitschnitte genutzt werden. Seit 2003 produziert der RBB dort nicht nur Radio, sondern auch Fernsehen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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