Aus dem Kino wird Kommerz
Rohbauten für das "Gloria Berlin" am Kurfürstendamm stehen
Die Centrum Gruppe hat den Rohbau ihres Gebäudeensembles „Gloria Berlin“ am Kurfürstendamm fertig gestellt – gut ein Jahr nach der Grundsteinlegung.
Ein Zuckerschlecken war die Errichtung der drei Geschäfts- und Bürohäuser für die Centrum Gruppe nicht. Dort, wo einst der Gloria-Palast die Cineasten verzückte, wollte das Baukollegium des Senats einen "Erinnerungsbau" stehen haben, „der besser sein müsse als das Original“, und schickte die Planer zum Nachsitzen. Im zweiten Anlauf war das Gremium einverstanden, der Projektentwickler konnte loslegen. Noch prägen zwar Baucontainer und provisorische Fußgängertunnel das Bild vor den historischen Parzellen am Kurfürstendamm 12-15. Doch die beiden Geschäftshäuser sind im Rohbau fertig und auch die Sanierung des benachbarten Gründerzeithauses sei bereits weit fortgeschritten, teilt das Unternehmen mit. Anfang kommenden Jahres solle „Gloria Berlin“ fertig sein.
Fast zwei Hektar Nutzfläche entstehen, davon sind 11 000 Quadratmeter für den Einzelhandel gedacht. Fest steht, dass die Mars Retail Group dort auf 3000 Quadratmetern ihren ersten M&M’s-Store in Mitteleuropa – "eine Schokoladen-Erlebniswelt" – eröffnen wird. Für das Gründerzeithaus wurde mit Satellite Office ein Mietvertrag über rund 2000 Quadratmeter Bürofläche abgeschlossen. Satellite Office fokussiere sich auf "konzentriertes, ruhiges Arbeiten in gepflegter Umgebung, gehobener Gesellschaft und an bester Adresse", heißt es in der Mitteilung. Die Tristar Hotelgruppe wird 600 Quadratmeter Bürofläche sowie eine Terrasse beziehen – schon Ende des Jahres.
Zur weiteren künftigen Mieterschaft im Gebäudeensemble sagt Centrum-Geschäftsführer Rudi Purps: „Unser Anspruch ist es, den Anforderungen weltbekannter Marken und Luxus-Retailer gerecht zu werden.“ Peter Knopf, Geschäftsführer der Projektentwicklung, ergänzt: „Mit höchster Qualität und Wertigkeit schaffen wir außergewöhnlich nachhaltige Gebäude mit Stores, die ihrer erstklassigen Lage dauerhaft gerecht werden.“ Stadtentwicklungsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Grüne) hofft indes auch auf Geschäfte für den schmaleren Geldbeutel: „Dass bei der baulichen Qualität nicht extrem günstig vermietet werden kann, ist klar. Aber eine gute Mischung wäre schon wünschenswert.“
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.