Schlosspark-Klinik legt Grundstein für psychiatrisches Bettenhaus
Charlottenburg. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) legte am 24. April den Grundstein für den Neubau eines psychiatrischen Bettenhauses in der Schlosspark-Klinik am Heubnerweg.
Für 24 Millionen Euro entstehen auf fünf Etagen 110 Plätze in Ein- oder Zweibettzimmern. Die großen Räume im Erdgeschoss bieten Platz für Therapieangebote. Wenn das Haus in zwei Jahren fertig ist, werden fünf Stationen frei. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Prof. Dr. med Fritz von Weizsäcker, hebt die Entwicklung in Richtung Akutkrankenhaus hervor: „Der Neubau ermöglicht nicht nur die Weiterentwicklung der Psychiatrie, sondern schafft auch Raum für die somatische Medizin im Hauptgebäude. Vom Neubau profitieren alle Abteilungen.“
Das Besondere am neuen Haus ist ein Dachgarten nur für die Patienten der geschützten Abteilung. Die Idee dazu kam aus der Psychiatrieabteilung, so Prof. Dr. med. Bschor, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie. Meist sind geschlossene Stationen mit einer gesicherten Freifläche im Erdgeschoss, ähnlich einem "Zoogehege". Das wirke stigmatisierend. Ein Dachgarten ist hingegen nicht einsehbar. Er ist Tag und Nacht offen und kann von den Patienten selbstbestimmt genutzt werden.
Einzige Neurologie in Charlottenburg
Die Schlosspark-Klinik ist mit mehr als 100 Betten die größte psychiatrische Fachklinik in der City-West, spezialisiert auf die Behandlung von Depressionen. Es gibt auch ein Krankenhaus mit 359 Betten für die Akut- und Regelversorgung sowie eine Notaufnahme. Zudem befindet sich dort die einzige Neurologie in Charlottenburg. Rund 700 Mitarbeiter kümmern sich jährlich um rund 12 500 stationäre Patienten und versorgen mehr als 17 000 Notfälle.
Für das neue Bettenhaus wird kein zusätzliches Personal benötigt. Trotzdem sorgt die Klinik für den medizinischen Nachwuchs. Sie ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité und bildet ab Oktober 2017 erstmals zehn Pflegeschüler aus, die alle Bereiche des Krankenhauses durchlaufen.
Bei der Grundsteinlegung wurde auch ein Lithiumerz eingemauert. Der Geschäftsführer der Schlosspark-Klinik, Mario Krabbe, sieht in dem 14 Milliarden Jahre alten Lithiumerz einen besonders geeigneten Grundstein, der dem neuen psychiatrischen Bettenhaus Beständigkeit sowie eine solide, wissenschaftlich fundierte und am Wohle der Patienten ausgerichtete Versorgung verleihen soll. Aber Lithium wird auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt und zählt zu den wirksamsten Medikamenten, um Suizide zu verhindern. ReF
Autor:Regina Friedrich aus Wilmersdorf |
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