Die Wogen sind geglättet
Stadträtin stellt sich der Kritik zum Anbau der Mierendorff-Grundschule

Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) stand der Schulgemeinde der Mierendorff-Grundschule Rede und Antwort. | Foto: Matthias Vogel
2Bilder
  • Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) stand der Schulgemeinde der Mierendorff-Grundschule Rede und Antwort.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Die Mierendorff-Grundschule wird für 3,5 Millionen Euro erweitert. Die Ankündigung hatte Fragen aufgeworfen, die Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) kürzlich 60 Bürgern beantwortet hat.

Die Schülerzahlen in Berlin steigen kontinuierlich. Anlässlich seiner Schulbauoffensive investiert der Senat bis 2026 rund 5,5 Milliarden Euro in die Infrastruktur seiner Bezirke. Mehr als 60 Schulen müssen neu errichtet, Hunderte saniert, um- und ausgebaut werden. Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf stehen derzeit keine geeigneten Flächen für neue Bildungseinrichtungen zur Verfügung, fehlende Plätze müssen daher durch modulare Ergänzungsbauten (MEB), Pavillons oder Erweiterungsbauten geschaffen werden.

Letztere Lösung bot sich für die Grundschule an der Mierendorffstraße an. Vier Varianten wurden im Zuge einer Machbarkeitsstudie untersucht. Heike Schmitt-Schmelz erörterte den Entwurf, der unter denkmalschutzrechtlichen und stadtplanerischen Aspekten in Frage kommt. In der Mitte des Gesamtgebäudes, wo die Kinder im Erdgeschoss zu Mittag essen, wird zur Straße hin angebaut. Die Mensa wird dadurch größer, dazu entsteht in der Schule Platz für einen kompletten Zug, also sechs Klassen. „Das entspricht einer Schülerzahl von mindestens 144“, sagte Schmitt-Schmelz. Laufe alles wie geplant, würde mit den Bauarbeiten in diesem Sommer begonnen werden und in zweieinhalb Jahren wäre alles fertig.

Er freue sich, dass sich der Bezirk dem Platzmangel an seiner Schule annehme, sagte der neue Schulleiter Andreas Schnelle. Einen einfachen Stand hatte Schmitt-Schmelz bei der Bürgerversammlung nicht: Eltern, Erzieher, Lehrer und Anwohner fühlten ihr ordentlich auf den Zahn. Mangelnde Informationspolitik wurde der Stadträtin vorgeworfen, die Dringlichkeit der Maßnahme angezweifelt, die zu geringe Dimension der Variante kritisiert. Wie man dem zu erwartenden Zuzug auf der Mierendorff-Insel begegnen wolle, wo die Kinder während der Bauphase essen sollten und welche Alternativen zum Kräutergarten geplant seien – dem Einwohnerprojekt, das dem Erweiterungsbau erst einmal weichen muss –, lauteten die Fragen. Und schließlich: Böte der Anbau nicht auch noch die Gelegenheit, das Problem der Elterntaxis in den Griff zu bekommen?

Heike Schmitt-Schmelz beteuerte, die alte Schulleitung sei von Beginn an mit einbezogen worden. Die Größe des Erweiterungsbaus richte sich schlicht nach dem Bedarf, dem zur Verfügung stehenden Geld und dem rechtlichen Rahmen. Dass es einen Bedarf gebe, merke der Bezirk an jeder Schule, bereits im laufenden Schuljahr hätten neun erste Klassen mehr als geplant eingerichtet werden müssen, so Schmitt-Schmelz. Während der Bauphase könnten die Kinder die Mensa nutzen, die Wand zum neuen Gebäude würde erst ganz zum Schluss eingerissen.

Dem Problem der Elterntaxis habe sich der Bezirk bereits angenommen, derzeit würde die verkehrliche Situation vor allen Grundschulen untersucht. Dem erheblichen Zuzug werde mit dem Parkplatz neben der Sömmering-Sporthalle als Fläche für eine neue Schule Rechnung getragen. Mit der AG "Essbare Insel", die für den Kräutergarten verantwortlich zeichnet, wolle sie sich in zwei Wochen treffen, um mögliche Ersatzflächen zu suchen. „Und alles, was wir unternehmen, findet in Zukunft in enger Absprache mit Andreas Schnelle statt“, sagte die Bildungsstadträtin.

Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) stand der Schulgemeinde der Mierendorff-Grundschule Rede und Antwort. | Foto: Matthias Vogel
Der angekündigte Anbau an die Mierendorff-Grundschule warf jeden Menge kritischer Fragen auf. Zum Beispiel, was mit dem Kräutergarten passieren soll. Genau an dieser Stelle soll die Schule erweitert werden.  | Foto: Matthias Vogel
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.