Straßensanierung scheitert am Personalengpass einer Behörde

Charlottenburg-Wilmersdorf. Genügend Geld liegt bereit und die Baumaßnahmen sind längst geplant. Dass die schlaglochübersäten Straßen trotzdem keinen frischen Asphalt bekommen, ist kein Versäumnis der Bezirks, sondern beruht auf einer Überlastung der Verkehrslenkung Berlin.

Der Kurfürstendamm - eine Rumpelpiste. Rembert Pischnick, Leiter des Straßen- und Tiefbauamts, kann es selbst kaum glauben, wenn es ihn beim Befahren des Boulevards wieder mächtig schüttelt. Ausgerechnet in dem Bereich, wo auf dem Mittelstreifen ein Buddybär im schmuckvollen Glaskasten die Autofahrer im Stadtzentrum begrüßt, ist der Straßenzustand besonders schlimm. Rund 3,5 Millionen Euro Sondermittel liegen für Sanierungsprojekte bereit. "Auch die Ausschreibungen sind längst gelaufen, die Baufirmen stehen fest", sagt Pischnick. Die Firmen wiederum hätten der Verkehrslenkung Berlin Pläne (VLB) zukommen lassen, wie die Sperrungen und Umleitungen im Bereich der jeweiligen Baustelle aussehen könnten. Nun müsste die VLB diese Maßnahmen nur noch offiziell anordnen. Doch in mindestens zehn Fällen geschieht dies nicht, und zwar seit Monaten. Der Kurfürstendamm bleibt also bucklig. Und die Bürger wundern sich, warum.

Fragt man bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt nach, wo die VLB beheimatet ist, wird klar, dass die Art des Problems im Grunde recht einfach ist. Ein Fall von Personalnot liegt hier vor, das räumt Sprecherin Petra Rohland sofort ein. "Das ist nicht neu und nicht erst seit gestern so." Allerdings müsse die Behörde dessen ungeachtet immer mehr Aufgaben übernehmen. Man habe zwar inzwischen mehr Personalmittel bekommen und auch zwei zusätzliche Mitarbeiter einstellten können. Fachleute zu gewinnen, gestalte sich aber generell schwer. Keineswegs handelt es sich um ein Problem, das nur Charlottenburg-Wilmersdorf betrifft, versichert Rohland. In allen Teilen Berlins warten Bauunternehmen und Behörden gleichermaßen auf ihre Anweisungen.

Den Bezirken bleibt die Hoffnung, dass ihnen der Senat, wie 2013 geschehen, eine Übertragung der bereitstehenden Gelder ins nächste Jahr gestattet. Die Löcher im Ku’damm allerdings werden bis dahin noch tiefer sein.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 701× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 987× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 960× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.321× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.