"Verzweifelter Zustand"
TU fordert Soforthilfe vom Senat
Nach einer Serie von Wasserschäden fordert die Technischen Universität (TU) Soforthilfe gegen den Sanierungsstau. Für einen offenen Brief an den Senat wurden 2000 Unterschriften gesammelt.
„Die TU ist einem verzweifelten Zustand“, heißt es in dem Brief. „Es besteht akuter Handlungsbedarf.“ 2000 Unterschriften hat das Präsidium der Technischen Universität gesammelt, um Sofortmaßnahmen gegen den Sanierungsstau vom Senat einzufordern. TU-Kanzler Lars Oeverdieck übergab die 25 Meter lange Liste kürzlich an Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) im Lichthof der Universität an der Straße des 17. Juni.
Worum es der TU geht, sind ihre maroden Gebäude. Nach einer Serie von Wasserschäden wegen Unwetter und Starkregen sind gleich drei Gebäude betroffen. Das Mathematikgebäude ist seit Mitte Juni ganz gesperrt, das Physikgebäude und das für Chemie sind teilweise zu. Für Vorlesungen und Seminare mussten für tausende Studenten neue Räume gesucht werden. „Die Vorkommnisse stehen beispielhaft für die marode Bausubstanz“, so Lars Oeverdieck. „So können wir nicht in die Zukunft gehen.“ Der Brief sei ein Hilferuf. Auf 2,4 Milliarden Euro beziffert die TU den Sanierungsstau. Für alle Berliner Universitäten sollen es acht Milliarden Euro sein. „Die Politik hat aufgrund der in Berlin angespannten Finanzlage seit Anfang der 1990er Jahre viel zu wenig in die Sanierung der Universitäten investiert“, kritisiert die TU. Im jetzigen und auch im vorherigen Koalitionsvertrag sei das Problem adressiert worden. „Bisher ist hieraus nichts gefolgt, es wurden keine weiteren Maßnahmen seitens des Senats ergriffen, weder wurde der geforderte Baukorridor eingerichtet, noch die Verfahren beschleunigt.“
Die TU fordert nun diverse Maßnahmen vom Senat. Mehr Gebäude müssten in die Investitionsplanung des Landes aufgenommen und mehr Anträge auf Bundesmittel gestellt werden. Zwar will die Universität einen „guten Teil ihrer finanziellen Rücklagen“ einsetzen, um den Sanierungsstau abzubauen, und einzelne Baumaßnahmen auch selbst planen und übernehmen. Jedoch müssten hierfür vom Senat „schnellstens die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden“.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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