Kaiserdamm könnte früher öffnen
Wasserbetriebe peilen September an

Der gesperrte Kaiserdamm könnte im September stadtauswärts wieder öffnen. Auf einen genauen Termin wollen sich die Wasserbetriebe aber nicht festlegen. Einige Arbeiten stehen noch an.

Die Wasserbetriebe arbeiten mit Hochdruck auf der Großbaustelle Kaiserdamm. Erklärtes Ziel: Stadtauswärts soll der Verkehr auf zwei Spuren pro Richtung so schnell wie möglich wieder fließen. Bereits im September könnte es soweit sein. „Wenn alles gut läuft“, so Sprecher Stephan Natz. Denn die noch anstehenden Tiefbauarbeiten könnten Überraschendes zutage fördern. Aktuell installieren die Wasserbetriebe ein sogenanntes sensorbasiertes Rissmonitoring im beschädigten Düker, einem Rohrsystem aus sechs Röhren. Die Sensoren liefern Daten über eventuelle Bewegungen im Bauwerk – sowohl ohne als auch später mit Autoverkehr. An den Kreuzungen zur Suarezstraße und zur Fritschestraße wurden bereits drei ältere Trinkwasserleitungen, zwei Versorgungsleitungen und eine Hauptleitung ausgewechselt. Auf der Straßenseite stadteinwärts mit dem „Problembauwerk“ ist der Deckenschluss fast fertig. Auf der anderen Seite lässt das Bezirksamt den Kaiserdamm von der Kaiser-Friedrich-Straße bis zur Schlossstraße komplett sanieren. „Das alles sollte in den kommenden 14 Tagen passieren“, informiert Natz.

Gereinigt und mit Kameras auf Schäden überprüft wurden auch vier Dükerrohre, durch die bei Unwetter der Starkregen läuft. Die werden nun ebenfalls erneuert. Laut Wasserbetrieben sind zwei Verfahren möglich: das Swagelining, bei dem ein Kunststoffrohr in die alten Leitungen eingezogen wird. Oder das Schlauchlining, bei dem ein mit Epoxidharz getränkter Kunststoffschlauch eingezogen, mit Druckluft aufgeblasen und mit UV-Licht ausgehärtet wird. Welches Verfahren infrage kommt, hängt davon ab, wie schnell die nötige Technik und die Baumaschinen geliefert werden. „Denn die gibt es nicht überall.“ Zudem muss eine 4,5 Meter hohe Rohrbrücke für die Abwasserrohre über den Kaiserdamm gebaut werden. Damit sich die Experten das unterirdische „Trockenwetter“-Rohr genauer anschauen können. Weil die Brücke eine Menge Last ist, mussten die Fundamente mit der BVG abgestimmt werden. Wegen des U2-Tunnels. Der Kaiserdamm ist wegen eines Kanalschadens seit April zwischen Suarezstraße und Sophie-Charlotten-Straße voll gesperrt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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